Nach Krieg und Wiederaufbau hatte man die berühmte Silbermann-Orgel in der Dresdner Hofkirche 1971 auf den aktuellen Kammerton gestimmt - ungeachtet der Tatsache, dass der ursprüngliche Stimmton bei ihrem Bau im 18. Jahrhundert einen Halbton tiefer lag. Trotzdem galt der Klang der Orgel als jahrzehntelang als "typisch Silbermann". Nach über 30 Jahren wurde die Orgel ab 2002 aufwändig restauriert und im Zuge dessen wieder auf den originalen Ton gestimmt. Welche Auswirkungen dieser Eingriff auf den Klangcharakter hatte, haben der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Christian Ahrens, der Kommunikationsakustiker Dipl.-Ing. Sebastian Schmidt und Assist. Prof. Dipl.-Phys. Dr. Dr. Jonas Braasch (McGill University Montreal) genau vermessen. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der aktuellen Ausgabe von RUBIN, dem Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität.
Bochum, 14,02.2006
Nr. 54
Wie nahe sind wir dem Klang von 1755?
Restauriert: Die Silbermannorgel in der Hofkirche
RUBIN 1/06: Forscher prüfen Auswirkungen der Stimmung
Nach Krieg und Wiederaufbau hatte man die berühmte Silbermann-Orgel in der Dresdner Hofkirche 1971 auf den aktuellen Kammerton gestimmt - ungeachtet der Tatsache, dass der ursprüngliche Stimmton bei ihrem Bau im 18. Jahrhundert einen Halbton tiefer lag. Trotzdem galt der Klang der Orgel als jahrzehntelang als "typisch Silbermann". Nach über 30 Jahren wurde die Orgel ab 2002 aufwändig restauriert und im Zuge dessen wieder auf den originalen Ton gestimmt. Welche Auswirkungen dieser Eingriff auf den Klangcharakter hatte, haben der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Christian Ahrens, der Kommunikationsakustiker Dipl.-Ing. Sebastian Schmidt und Assist. Prof. Dipl.-Phys. Dr. Dr. Jonas Braasch (McGill University Montreal) genau vermessen. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der aktuellen Ausgabe von RUBIN, dem Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität.
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Obertöne, Nachhall, Tonaufbau
Zur Restaurierung wurde die Orgel komplett abgebaut. Um den originalen Stimmton wiederherzustellen, mussten die Pfeifen verlängert werden: An Metallpfeifen wurden Bleche gelötet, Holzpfeifen wurden geleimt. Um den Klang vor und nach der Restaurierung objektiv zu dokumentieren, führten die Forscher vorher und nachher verschiedene Messungen durch. Sie zeichneten mit einem Mikrofon im Inneren der Orgel ausgewählte Töne auf und analysierten deren Klang mit unterschiedlichen Methoden. So interessierte sie zum Beispiel, wie lange es jeweils dauerte, bis sich der Ton aufgebaut hatte und stabil war. Auch die Anzahl der Obertöne wurde gemessen, ebenso wie die Dauer des Nachhalls. Außerdem bestimmten die Wissenschaftler den sog. Formantbereich, d.h. nach welchem Vokal ein Ton am ehesten klingt. So konnten sie dokumentieren, wie sehr die Höherstimmung den Gesamtklang der Orgel verändert hatte.
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Weitere Informationen
Prof. Dr. Christian Ahrens, Musikwissenschaftliches Institut der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22394, Mail: christian.ahrens@rub.de
Criteria of this press release:
Art / design, Electrical engineering, Energy, Information technology, Music / theatre
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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