Kooperationsvertrag zwischen dem Fachbereich Medizin der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a.M. und der Europa Fachhochschule Fresenius in Idstein soll den akademischen Austausch fördern.
Patienten der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastischen Gesichtschirurgie bis in die Rehabilitationsphase noch besser versorgen und ihren Weg in den Alltag nahtloser ebnen zu können, ist eines der Ziele des wegweisenden Kooperationsvertrages zwischen den Hochschulen. Unter Federführung der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main haben der Fachbereich Medizin der Universität Frankfurt und der Fachbereich Gesundheitswissenschaften der Europa Fachhochschule Fresenius in Idstein am 15. Februar 2006 einen Vertrag unterzeichnet, um die praktische und anwendungsbezogene Kompetenz der Fachhochschule mit dem klinischen und wissenschaftlichen Know-how des Universitätsklinikums Frankfurt zusammenzuführen. Zur Vertragsunterzeichnung trafen sich eigens die Dekane beider Fachbereiche, Prof. Dr. Josef Pfeilschifter aus Frankfurt und Prof. Dr. Jürgen Tesak aus Idstein gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt, der diese Kooperation ins Rollen gebracht hat.
Neue Wege in der interdisziplinären Zusammenarbeit
"Das Wechselspiel von Universität und Fachhochschule soll künftig vor allem jungen Studierenden zugute kommen und ihre Ausbildung verbessern", erklären die Dekane Professor Pfeilschifter und Professor Tesak. Noch in diesem Monat werden Studenten aus Idstein an das Universitätsklinikum kommen; einerseits, um eine problemnahe Ausbildung zu erhalten, andererseits aber auch, um ihr praxisorientiertes Wissen den Chirurgen zur Verfügung zu stellen. Professor Sader sieht das Projekt darüber hinaus als Teil eines sich entwickelnden Netzwerkes von Forschungsaktivitäten im Bereich angeborener bzw. erworbener Fehlbildungen der Kiefer und des Gesichts sowie onkologischer Erkrankungen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich. "Auch für die Forschung wird es ganz neue anwendungsorientierte Impulse geben, denn z. B. die Entstehung von Sprache ist ein sehr komplexes System, das nur transdiszplinär beforscht werden kann", so Professor Sader. Damit geht der Fachbereich Medizin der Universität Frankfurt neue Wege in der interdisziplinären Zusammenarbeit, die sich auch im Rahmen der Bologna-Reform bei der gegenseitigen Unterstützung von Bachelor- und Masterprogrammen niederschlagen soll.
Annäherung von akademischer und nicht-akademischer Ausbildung
Denn neben der klassischen Medizin spielen auch die stärker praktisch orientierten Gesundheitsberufe (Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie) besonders in der Rehabilitation von Patienten mit angeborenen Fehlbildungen des Gesichts, nach schweren Unfallverletzungen oder nach ausgedehnten Tumoroperationen in der Mundhöhle eine sehr wichtige Rolle. ",Wer nicht deutlich sprechen kann, der kann auch nicht klar denken', ist in unserer kommunikationsorientierten Gesellschaft ein leider gängiges Vorurteil. Aber persönliche Beziehungen, soziales Leben, schulischer und beruflicher Erfolg, unsere Identität als Person hängen stark von der Fähigkeit ab, unbeeinträchtigt sprechen zu können", erläutert Professor Sader einen der Ausgangsgedanken für den Kooperationsvertrag. Seiner Erfahrung nach bedarf die Rehabilitation dieser Patienten ganz besonderer Anstrengungen, um ihre soziale Ausgrenzung zu vermeiden. Um für die Patienten den Übergang in den Alltag möglichst nahtlos zu gestalten, müsse nach Meinung des Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen die Abstimmung der unterschiedlichen Ausbildungsstätten dieser Gesundheitsberufe optimiert werden. Da die Gesundheitsberufe bisher aber zu den nicht-akademischen Ausbildungen zählen, bestehe nicht selten gerade in der Ausbildung ein tiefer Graben zwischen den unterschiedlichen Ausbildungsstätten. Eine Tatsache, die auch im Rahmen der Bologna-Reformen besonders kritisiert wurde.
Dieser Kooperationsvertrag, der für beide Seiten keinen finanziellen Aufwand darstellt, sondern vor allem die jeweiligen Kompetenzen sinnvoll und synergistisch zusammenführt, bringt nicht nur den beteiligten Partnern und den Studenten große Vorteile. Entsprechend ist Professor Sader, der in Frankfurt eines der größten europäischen Zentren für Gesichtsfehlbildungen führt, überzeugt, wer am meisten vom Kooperationsvertrag profitieren wird: "Ganz eindeutig der betroffene Patient!"
Frankfurt am Main, 23. Februar 2006
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader
Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 - 56 43
Fax (0 69) 63 01 - 56 44
E-Mail r.sader@em.uni-frankfurt.de
Internet http://www.kgu.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 - 77 64
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E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
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Die Vertragsunterzeichner (von links nach rechts): Prof. Dr. Jürgen Tesak (Dekan Fachbereich Gesundh ...
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Science policy
German
Die Vertragsunterzeichner (von links nach rechts): Prof. Dr. Jürgen Tesak (Dekan Fachbereich Gesundh ...
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