Drei Monate lang in den USA auf dem Gebiet der Krebsheilung forschen: Diese Chance erhält ein Doktorand der Griffith University in Queensland, der im Februar 2006 ein mit 20.000 AUS dotiertes Stipendium verliehen bekam.
Der PhD-Student Patrick Collins erforscht den Einfluss von Proteinen auf die Verbreitung von Krebs und bekommt nun die Möglichkeit, mit dem Teilchenbeschleuniger in Chicagos Argonne National Laboratory zu arbeiten. Der junge Australier ist der einzige Stipendiat des diesjährigen Australian Synchrotron Research Programms, das von der australischen Bundesregierung finanziert wird.
Patrick Collins promoviert am Institut für Glycomics, dem Flagschiff der Griffith University in Queensland. Er erforscht das menschliche Protein Galectin, das in der Verbreitung von Krebs vielfach eine Rolle spielt. Galectin hilft den Krebszellen, das menschliche Immunsystem zu umgehen und sich in anderen Teilen des Körpers weiter auszubreiten. Außerdem erschwert das Protein die Wirkung von chemotherapeutischen Medikamenten.
"Für die Krebsbehandlung könnte es von großem Nutzen sein, die Funktion von Galectin zu blockieren, besonders während der Chemotherapie oder der Verabreichung von potenziellen Krebs-Impfstoffen", sagt Patrick Collins. "Um einen speziellen Wirkstoff gegen Galectin entwickeln zu können, verwende ich eine Technik namens Röntgen-Kristallografie, mit deren Hilfe die dreidimensionale Struktur eines Proteins entschlüsselt werden kann."
Teilchenbeschleuniger wie die Advanced Photon Source in Chicago produzieren elektromagnetische Strahlung, die in der Röntgen-Kristallografie und der Bestimmung von Protein-Strukturen unersetzlich ist.
Der USA-Aufenthalt werde die Forschung von Patrick Collins erheblich voran bringen und ihm außerdem Kontakte zu Forschern aus anderen Teilen der Welt verschaffen, sagte Doktor Helen Blanchard, Betreuerin von Patrick Collins. "Neben der Möglichkeit, mit führenden Forschern zu arbeiten, kann Patrick nun an einer weltberühmten Einrichtung forschen, neue wissenschaftliche Techniken erlernen und wertvolles Training in der Bedienung von Teilchenbeschleunigern bekommen."
Im Vorgriff auf die Eröffnung einer Teilchenbeschleuniger-Anlage in Melbourne im Jahr 2007 hat das Forschungspraktikum auch die wichtige Funktion, australische Wissenschaftler im Umgang mit dieser Technologie zu schulen. Die geplante Anlage in Melbourne wird australischen Forschern erstmalig erlauben, Experimente mit einem Teilchenbeschleuniger durchzuführen.
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