idw – Informationsdienst Wissenschaft
Nachrichten, Termine, Experten
Nachrichten, Termine, Experten
Der Leibnizprofessor der Universität Leipzig im Sommersemester 2006 heißt Prof. Dr. Georg Kremnitz. Er kommt von der Universität Wien, wo er eine Professur für Romanische Philologie innehat. In seinen Leipziger Lehrveranstaltungen wird er insbesondere die Sicht der Soziologie der Kommunikation, bezogen etwa auf die literarische Mehrsprachigkeit oder die Sozialgeschichte der Sprachen, vorstellen. Die Antrittsvorlesung hält Georg Kremnitz zum Thema ''Die Eroberung der Schriftlichkeit durch die romanischen Sprachen im Vergleich'' (25. April 2006, 19:30 Uhr, Vortragssaal der Universitätsbibliothek, Beethovenstraße 6).
Mit der Einrichtung der Leibniz-Professur am Zentrum für Höhere Studien verfolgt die Universität das Anliegen, interdisziplinäre Forschung und Graduiertenausbildung zu befördern und internationale Kontakte zu vertiefen. Hierbei handelt es sich um eine semesterweise neu mit einen führenden Gelehrten zu besetzende Forschungsprofessur, die zugleich mit Lehrverpflichtungen verbunden ist.
In seiner Vorlesung zur literarischen Mehrsprachigkeit wird Kremnitz zeigen, dass der Sprachwechsel bei Autoren erst in neuerer Zeit, da er bedingt durch Migration, Vertreibung oder Exil stärker ins Bewusstsein tritt, Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung wurde. Dabei wird festzustellen sein, dass dieses Phänomen die gesamte europäische Literatur der letzten zwei Jahrtausende durchzieht. Ein Seminar und Kolloquium wird sich den Möglichkeiten einer Histoire sociale des langues de France und anderer sprachlicher Sozialgeschichten zuwenden. Anders als die traditionelle Vorgehensweise, in der Sprachgeschichte vorrangig als Geschichte der innersprachlichen Veränderungen innerhalb von Nationalgeschichten abgehandelt wird, will Kremnitz auch gesellschaftliche Variable berücksichtigen, Sprachengeschichte also als Sozialgeschichte erforschen und darstellen.
Georg Kremnitz hat Romanistik, Geschichte, Politik und Philosophie/Pädagogik studiert, war Deutschlehrer und -lektor in Frankreich, lehrte in Münster, Wuppertal, Hannover, Paris und ist seit 1986 Universitätsprofessor in Wien für Romanische Philologie. Als Gastprofessor wirkte er in Buenos Aires, Bahia Blanca (Argentinien) und Nizza.
Weitere Informationen:
Zentrum für Höhere Studien der Universität Leipzig
Telefon: 0341 97-37860
E-Mail: cjaenich@rz.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/zhs
Criteria of this press release:
Language / literature
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).
