Carol-Nachman-Preis 2006 für Charles A. Dinarello - Carol-Nachman-Symposium
2006 zu entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen in Wiesbaden
Am 5. Mai 2006 verleiht die Stadt Wiesbaden den "Carol-Nachman-Preis" für
Rheumatologie, einen der höchst dotierten rheumatologischen Forschungspreise
weltweit. Der Name des Preises geht zurück auf den früheren Konzessionär der
Wiesbadener Spielbank, Carol Nachman. Der Preis wird seit 1972 jährlich vergeben
und geht in diesem Jahr an Prof. Charles A. Dinarello von der University of Colorado
in Denver (USA). Der amerikanische Wissenschaftler erhält die mit 35.000
Euro dotierte Ehrung für seine wissenschaftliche Arbeit zur Charakterisierung
entzündungsinduzierender Mechanismen bei rheumatischen Erkrankungen. Er hat
das erste Zytokin Interleukin-1 kloniert und seine multiplen Funktionen analysiert.
Diese Arbeiten waren die Voraussetzung für die Entwicklung eines neuen Therapieprinzips
für rheumatische Erkrankungen; später erfolgte die Klonierung und Funktionsanalyse
der Zytokine Interleukin-18 und kürzlich von Interleukin-32.
Traditionell findet am Nachmittag der Preisverleihung das Carol-Nachman-Symposium
statt. In diesem Jahr ist es den entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen
(Spondyloarthritiden) gewidmet. Die vom Carol-Nachman-Kuratorium und der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) organisierte wissenschaftliche
Veranstaltung steht unter dem Motto "Spondyloarthritiden - von der Pathogenese
zu neuen Therapiekonzepten".
Die Spondyloarthritiden (SpA) gehören zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.
Die am häufigsten auftretende SpA-Erkrankung ist die ankylosierende
Spondylitis, auch Morbus Bechterew genannt. Ebenso zur Gruppe der SpA rechnen
die mit Schuppenflechte einhergehende Psoriasisarthritis, die reaktive Arthritis und
Arthritiden, die mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen assoziiert sind.
Spondyloarthritiden treten in der Regel vor dem 40. Lebensjahr auf und führen fast
immer zu einer starken Einschränkung von Bewegungsfähigkeit und Lebensqualität
der Betroffenen. "Deutsche Rheumatologen haben in den vergangenen Jahren
wesentlich zur Erforschung der Pathogenese und zu neuen Therapieoptionen der
Spondyloarthritiden beigetragen", so DGRh-Präsidentin Prof. Elisabeth Märker-Hermann
(Wiesbaden) Mit-Organisatorin und eine der Vorsitzenden des Symposiums.
Auf dem Programm des eintägigen Symposiums stehen Vorträge von insgesamt
sieben Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland, darunter von mehreren Forschern
des Kompetenznetzes Rheuma (KNR). Das KNR ist eines von 17 Kompetenznetzen
in der Medizin und verfügt über einen Arbeitsbereich, der sich mit der
Erforschung von Spondyloarthritiden befasst. Themen der Referate auf dem Symposium
sind unter anderem die Entstehung und Entwicklung der ankylosierenden
Spondylitis (Prof. Joachim Sieper, Berlin, selbst vor einigen Jahren Carol-Nachman-
Preisträger), Klinik und Frühdiagnostik von Spondyloarthritiden (PD Dr. Martin
Rudwaleit, Berlin), der Einsatz von Wirkstoffen aus der Gruppe der Biologika in der
Therapie (Prof. Jens Gert Kuipers, Bremen), die Behandlung von Spondyloarthritiden
mit kortisonfreien Rheumamitteln (Prof. Henning Zeidler, Hannover) sowie die
nicht-medikamentöse Therapie und Rehabilitation (Dr. Uwe Lange, Bad Nauheim).
Ein Vortrag beschäftigt sich mit den sozio-ökonomischen Auswirkungen der ankylosierenden
Spondylitis (Dr. Annelies Boonen, Maastricht).
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Elisabeth Märker-Hermann, Direktorin, Innere Medizin
IV, Dr. Horst-Schmidt-Kliniken GmbH, Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden,
Telefon: 0611-43 64 45
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
German
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