Eine Disputation zwischen Herfried Münkler und Bernhard Schlink
Der Forschungsbereich Religion und Politik führt im Sommersemester seine Reihe "Berliner Reden zur Religionspolitik" fort. Zu der Frage "Opfer sein oder Opfer bringen?" werden der Politologe Prof. Dr. Herfried Münkler und der Jurist Prof. Dr. Bernhard Schlink am 25. April 2006 um 19.30 Uhr im Senatssaal der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, disputieren.
Bernhard Schlink macht im Novemberheft der Zeitschrift "Merkur" die Aktualität des Themas deutlich: "Zur Abwehr von Anschlägen mit Flugzeugen verlangt das Luftschutzgesetz, das die Flugzeuge abzuschießen erlaubt, von den Passagieren das Opfer des Lebens. Wo derart Opfer gefordert werden, bedarf es auch der Opferbereitschaft: der Opferbereitschaft der Soldaten, Polizisten und Feuerwehrmänner, der Bürger, die mit dem Flugzeug reisen." Das Problem der Deutschen sei aber, dass sie zwar ein positives Verhältnis zum "Opfer, das man ist" hätten, dass ihnen aber ein positives Verhältnis zum "Opfer, das man bringt", verloren gegangen sei. Aber: "Wo Opfer verlangt und gebracht werden müssen, kommt die Gesellschaft mit einem positiven Begriff des Opfers, das man ist, nicht aus. Sie braucht einen positiven Begriff des Opfers, das man bringt."
Dieser pointierten These Bernhard Schlinks hält Herfried Münkler die Diagnose entgegen, dass die westlichen Gesellschaften zu "postheroischen Gesellschaften" geworden seien, in denn eine positive Konnotierung des Opfers nicht gelingen könne.
Im Anschluss an die Disputation ist eine Diskussion mit den Professoren Schlink und Münkler vorgesehen.
Informationen Prof. Dr. Rolf Schieder, Sprecher des Forschungsbereichs Religion und Politik
Telefon [030] 20269-156 (Mo-Do 10-14 Uhr, Fr 10-12 Uhr)
e-mail petra.haupt@rz.hu-berlin.de
Internet www.religionspaedagogik-berlin.de
Informationen Dr. Angela Bittner, Pressesprecherin
Telefon [030] 2093 2946
http://www.religionspaedagogik-berlin.de
Criteria of this press release:
Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
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