Ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann (Universität Duisburg-Essen) am 8. Mai 2006 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen.
"Mensch" ist eine Vokabel vermutlich aller natürlichen Sprachen, was zu bedeuten scheint, daß sich die Sprachverwender ihrer korrekten Verwendung in allen Kontexten einigermaßen sicher sind. Es ist gleichzeitig festzustellen, daß die Bedeutung von "Mensch-sein" in mehreren Dimensionen zerfällt. Damit ist die Frage aufgeworfen, wie sich hinsichtlich der elementaren humanen Attribute überhaupt verbindlich argumentieren läßt. Dabei stehen Philosophie, religiöse Sinndeutungsagenturen, Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften vom Menschen in einem Zuständigkeitswettbewerb. Auf diesem Diskussionshintergrund versucht der Vortrag, ausgehend von einer elementaren sprachphilosophischen Klärung des Unterschieds von askriptiven und deskriptiven Äußerungensmodi, "Mensch-sein" in seiner askriptiven Verwendung zu rekonstruieren. Abschließend wird die für die Angewandte Ethik ebenso wie für den Humanismus als moralisches Projekt wichtige begriffliche Differenzierung von "Mensch" und "Person" diskutiert.
Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann, Promotion 1971, Habilitation 1978, seit 1979 Professor für Philosophie an der Universität Duisburg-Essen. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie e.V. und Direktor der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213.
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Philosophy / ethics, Religion
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