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Gemeinsame Pressemitteilung
Kultusministerium des Saarlandes/
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
Datum: 3.12.1999
Richtfest für den Erweiterungsbau des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH)
Termingerecht wurde heute bei der Errichtung des Erweiterungsbaus für das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) auf dem Campus der Universität des Saarlandes ein weiterer Meilenstein erreicht. Kultusminister Jürgen Schreier konnte gemeinsam mit dem Geschäftsführer des DFKI, Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, das Richtfest eröffnen.
Kultusminister Schreier begrüßte die Baumaßnahme: "Das DFKI ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Forschungs- und Wirtschaftsfaktor für den Standort Saarland geworden. Informatiker mit DFKI-Erfahrung sind rasch produktiv einsetzbar, denn sie haben praxisgerechtes und wirtschaftsnahes IT-Wissen auf höchstem Niveau. Bereits heute wurden durch Firmengründungen und den Aufbau neuer Abteilungen in bestehenden Unternehmen aus den Arbeitsgruppen der DFKI-Professoren heraus über 450 zusätzliche Hightech-Arbeitsplätze geschaffen. Davon allein in der Region Kaiserslautern-Saarbrücken 200 neue Arbeitsplätze in 10 Spin Off-Unternehmen. Durch einen geförderten Forscherarbeitsplatz am DFKI wurden somit mehr als 4 neue hochwertige Arbeitsplätze in der Wirtschaft geschaffen."
"Durch den Erweiterungsbau haben wir endlich die dringend benötigten Räumlichkeiten für die sich im Aufbau befindenden DFKI-Transferzentren", so Prof. Dr. Wahlster beim Richtfest. In den DFKI-Transferzentren wird die Umsetzung von Forschungsresultaten für die Wirtschaft vorangetrieben. Im Transferzentrum AICommerce werden intelligente Systeme und virtuelle Verkaufsagenten für den elektronischen Handel entwickelt. Im Transferzentrum SISO (Sichere Software) entstehen Werkzeuge zur Entwicklung und Zertifizierung nachweisbar sicherer Software. Das Transferzentrum Global Working (TGW) konzentriert sich auf die Unterstützung von mobilen Teams und virtuellen Organisationen. Am DFKI in Kaiserslautern arbeitet zusätzlich das Transferzentrum Smartlab an Dokumentanalyse und Informationsmanagement.
Insgesamt 9,6 Mio. DM wird das neue Gebäude kosten. Das Saarland und die EU übernehmen 5 Mio. DM, das DFKI investiert 4,6 Mio. DM. Der Termin für die Fertigstellung des vierstöckigen Gebäudes mit 3100qm ist Juli 2000. Das DFKI wird den Erweiterungsbau zusammen mit dem IAI (Institut für angewandte Informatik) von Professor Dr. Haller und dem IWI (Institut für Wirtschaftsinformatik) von Professor Dr. Scheer nutzen. Durch diese Bündelung wird die Einrichtung eines E-Commerce Kompetenzzentrums möglich, in dem E-Commerce-Anwendungen entwickelt, evaluiert und demonstriert werden. Der Mittelstand kann hier in praxisnahen Anwendungsszenarien die Chancen von elektronischem Handel via Internet kennenlernen und an seine Bedürfnisse anpassen lassen.
Seit der Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau (24.6.99) hat sich am DFKI eine sehr erfreuliche Entwicklung vollzogen. Zwei der leistungsfähigsten IT-Unternehmen der Region, die inzwischen in Aktiengesellschaften verwandelt wurden, sind in den DFKI-Gesellschafterkreis eingetreten. Mit beiden Firmen verbinden das DFKI schon seit einigen Jahren Projektkooperationen und wissenschaftlicher Austausch. Der Gesellschafterstatus erlaubt nun eine engere, synergetische Zusammenarbeit, gemeinsame Akquisitionen und eine abgestimmte E-Commerce-Strategie. Die IDS Scheer AG, Gesellschaft für integrierte Datenverarbeitungssysteme, ist international auf dem Gebiet des Geschäftsprozessmanagements tätig. Die Standardsoftware ARIS der IDS Scheer ist weltweit der Marktführer für Business Process Management. Mit einem Umsatz von 127,1 Millionen DM im Geschäftsjahr 1998 zählt das Unternehmen in Deutschland zu den Top 25 der IT-Dienstleister. Rund 700 Mitarbeiter (Stand Februar 99) sind weltweit bei IDS Scheer beschäftigt (http://www.ids-scheer.de/). Die TECMATH AG, gegründet 1986, konzipiert und realisiert Hard- und Softwaresysteme für professionelle Anwendungen in Technik, Wirtschaft und Wissenschaft. 70 hochqualifizierte Informatiker, Mathematiker, Ingenieure und Kaufleute arbeiten in den Geschäftsbereichen: Menschmodellierung, Digitale Medien, Transaktionssysteme und Datensicherheit, Wissensmanagement (http://www.tecmath.de/).
Die DFKI GmbH wurde als gemeinnützige GmbH ohne Grundfinanzierung vor 11 Jahren von namhaften deutschen Unternehmen der Informationstechnik und zwei Großforschungseinrichtungen gegründet. Alle Arbeiten sind in der Form zeitlich befristeter und klar fokussierter Projekte organisiert, die u.a. zu patentierten Lösungen, Prototypen oder Produktfunktionen führen. Durch proaktive und bedarfsorientierte Projektarbeit hat sich das DFKI national und international den Ruf eines zuverlässigen Partners für Innovationen in der Wirtschaft erworben. Zu den Kompetenzschwerpunkten der DFKI GmbH gehören Sprachtechnologie, Intelligente Benutzerschnittstellen, Informationsmanagement, Softwareverifikation und Intelligente Kooperationssysteme. Bei der Einweihung des Saarbrücker Gebäudes 1989 begannen ca. 20 Mitarbeiter in sieben Projekten. Zur Zeit beschäftigt die DFKI GmbH mit Sitz in Kaiserslautern und Saarbrücken etwa 130 Angestellte und zusätzlich rund 120 studentische Hilfskräfte in ca. 50 Projekten; davon arbeiten ca 80 Mitarbeiter und knapp 90 studentische Hilfskräfte in Saarbrücken.
DFKI-Projekte decken das gesamte Spektrum von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bis zur markt- und kundenorientierten Entwicklung von Produktfunktionen ab. 1998 erzielte das DFKI ein Volumen von rund 28 Mio.DM. Das durchschnittliche jährliche Wachstum der Aufträge von Wirtschaftsunternehmen lag in den letzten Jahren deutlich über 30% pro Jahr. Damit ist das DFKI auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung in Deutschland. In der internationalen Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den weltweit wichtigsten "Centers of Excellence", dem es gelungen ist, Spitzenforschung rasch in praxisrelevante Anwendungslösungen umzusetzen.
Kontakt: Reinhard Karger, Tel.: 0681 302 5253, E-Mail: karger@dfki.de, Internet: http://www.dfki.de
Criteria of this press release:
Information technology
transregional, national
Science policy
German
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