Eine Studie unter der Leitung von Wissenschaftlern der University of Adelaide (Australien) hat gezeigt, dass Atemnot bei Frühgeborenen durch die wiederholte Gabe von Kortikosteroiden während der Schwangerschaft reduziert werden kann.
Atmungsprobleme aufgrund unreifer Lungen ist eine verbreitete Komplikation bei Frühgeborenen. Bisher war bereits bekannt, dass die einmalige Verabreichung von Kortikosteroiden - von Betamethason - das Risiko von Atemwegserkrankungen und anderen Problemen bei Frühgeborenen reduzieren kann. Der weitergehende Nutzen, der durch eine wiederholte Verabreichung an Frauen, die eine Frühgeburt zu erwarten hatten, erzielt werden könnte, war hingegen bisher unbekannt.
Die nun vorliegende Studie, veröffentlicht im internationalen medizinischen Fachjournal The Lancet, hat gezeigt, dass Babys von Frauen, die wiederholt Kortikosteroide erhalten hatten, nach der Geburt seltener Atmungsprobleme hatten bzw. dass diese weniger schwerwiegend waren. Die Notwendigkeit einer Sauerstofftherapie war bei diesen Babys seltener gegeben und der Zeitraum einer eventuellen Atmungsunterstützung verkürzt.
Die Studie, bekannt als "Australasian Collaborative Trial of Repeat Doses of Steroids" (ACTORDS) ist die bisher größte weltweit mit neunhundertzweiundachtzig Frauen, ihren eintausendeinhundertsechsundvierzig Babys und dreiundzwanzig teilnehmenden Krankenhäusern in Australien und Neuseeland.
Die Ergebnisse sind laut der Leiterin der Studie Professor Caroline Crowther vielversprechend. Eine weitere Beobachtung der Kinder sei jedoch erforderlich, um abzuklären, ob die wiederholte vorgeburtliche Verabreichung von Kortikosteroiden Langzeitfolgen hat. Nachuntersuchungen im Alter von zwei Jahren und im frühen Schulalter sind daher im Rahmen von ACTORDS geplant, um den Gesundheits- und Entwicklungszustand der Kinder beurteilen zu können.
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