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08/28/2006 12:59

Folge der Klimaerwärmung: Früheres Frühjahr in Europa

Tina Heun Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Das Frühjahr kommt heute 6 bis 8 Tage früher nach Europa als noch vor 30 Jahren - dies haben Wissenschaftler aus 17 Ländern festgestellt, die unter Leitung von Dr. Annette Menzel, TU München, und Dr. Tim Sparks, CEH Großbritannien, die größte Phänologie-Studie der Welt durchgeführt haben. Dieses Signal der Klimaerwärmung ist sehr genau, denn in Ländern, in denen schnelle Temperaturanstiege zu verzeichnen sind, ist die Verfrühung fast doppelt so groß. Die Phänologie befasst sich mit periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen von Pflanzen und Tieren.

    Ziel der Studie war es, für einen ganzen Kontinent systematisch zu untersuchen, wie sich phänologische Eintrittstermine verändert haben. Bisherige Veröffentlichungen von wenigen Zeitreihen an einzelnen Orten standen immer im Verdacht, selektiv zu sein und vorwiegend von starken Veränderungen zu berichteten.

    Die 31 Wissenschaftler aus Europa analysierten mehr als 125000 Datenreihen mit Terminen der Blattentfaltung, Blüte, Fruchtreife und Blattverfärbung von ca. 550 wildwachsenden und kultivierten Pflanzen. Sie fanden dabei deutliche Beweise, dass die Klimaänderung die Jahreszeiten bereits verschoben hat. Innerhalb von Europa gibt es jedoch Unterschiede: In Ländern, wie der Slovakei, die in den letzten Jahrzehnten Abkühlungen zu verzeichnen hatten, zeigte sich auch der Einzug des Frühjahrs später. Der Herbst hat sich dagegen nur um etwa drei Tage in den letzten 30 Jahren verspätet.

    Anhand von 254 nationalen Zeitreihen aus neun Ländern konnten die Wissenschaftler zeigen, dass das Eintreffen von Frühjahrs- und Sommerphasen sehr stark von der Temperatur vorangehender Monate bestimmt wird. Diese Phasen verfrühen sich um ein bis fünf Tage pro Grad Celsius Temperaturerhöhung. Die herbstliche Blattverfärbung ist u.a. von der Sommertemperatur abhängig, sie verspätet sich im Durchschnitt um bis zu zwei Tage pro Grad Celsius.

    Literaturhinweis:
    Menzel, A., Sparks, T.H., Estrella, N., Koch, E., Aasa, A., Ahas, R., Alm-Kübler, K., Bissolli, P., Braslavská, O., Briede, A., Chmielewski, F.M., Crepinsek, Z., Curnel, Y., Dahl, A., Defila, C., Donnelly, A., Filella I., Jatczak, K., Måge, F., Mestre, A., Nordli, O., Peñuelas, J., Pirinen, P., Remisová, V., Scheifinger, H., Striz, M., Susnik, A., Wielgolaski., F-E, van Vliet, A., Zach, S. & Zust, A. (2006). Euro-pean phenological response to climate change matches the warming pattern. Global Change Biology. 12

    Die Studie im Internet: http://www.blackwell-synergy.com/doi/full/10.1111/j.1365-2486.2006.01193.x


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

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