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01/26/2000 11:31

Außergewöhnliche Leihgaben im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig

Dr. Bärbel Teubert-Seiwert Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig sind bis zum 14.5.2000 außergewöhnliche Leihgaben des Metropolitan Museum of Art New York zu besichtigen. Anhand dieser Exponate, die aus der Zeit um 1550 v. Chr. stammen, läßt sich eine Epoche der altägyptischen Geschichte beleuchten, die bislang kaum in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gerückt ist. Einer der Kunstgegenstände, der Torso einer Königin, gilt zudem als das schönste erhaltene Exemplar seiner Zeit.

    Im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig sind bis zum 14. Mai 2000 außergewöhnliche Leihgaben des Metropolitan Museum of Art New York zu besichtigen. Anhand dieser Exponate, die aus der Zeit um 1550 v. Chr. stammen, läßt sich eine Epoche der altägyptischen Geschichte beleuchten, die bislang kaum in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gerückt ist: die letzten Jahre der sogenannten Zweiten Zwischenzeit, einer Periode machtpolitischer Neuorientierung, die mit der Gründung eines neuen Reiches zu Beginn der 18. Dynastie endet.

    Bei den Leihgaben handelt es sich um den Torso einer Königin, ein Fragment eines königlichen Statuenkopfes und eine kleine Gedenkstele eines Privatmannes namens Djehuti. Die Büste einer Königin kann als das schönste erhaltene Exemplar seiner Zeit bezeichnet werden. Sie besticht durch die Feinheit der Gesichtsmodellierung und das zart eingeritzte Gefieder der Geierhaube, die zu tragen nur den Königinnen vorbehalten war. Aufgrund stilistischer Kriterien liegt es nahe, in diesem Torso die später vergöttlichte Ahmes-Nefertari, Gemahlin Ahmoses, zu sehen. Der Statuenkopf wird ihrem Sohn Amenophis' I. zugeschrieben. Auch die Stele stellt über ihre Inschrift eine Verbindung zum Königshaus der 17. Dynastie dar.

    Die Zweite Zwischenzeit, die den Zeitraum zwischen 1650 und 1550 v. Chr. umspannt, war eine Periode gleichzeitig herrschender Dynastien in Ägypten und konkurrierender Machtzentren bis hin nach Nubien. Im Nordostdelta herrschte die 15. Dynastie unter den sogenannten Hyksoskönigen, der oberägyptische Raum der Thebais unterstand den Königen der 17. Dynastie, und in Nubien nahm der Einfluß der Kerma-Kultur stetig zu. Erst den letzten Königen der 17. Dynastie, der thebanischen Herrscherfamilie der sogenannten Ahmosiden, gelang es, die Einheit des ägyptischen Reiches wieder herzustellen, indem sie die ursprünglich aus dem westsemitischen Raum stammenden Hyksos vertrieben. Damit wurde der Grundstein für die glanzvolle Ära der nachfolgenden Thutmosiden-Familie gelegt. Aus dieser kriegerischen Zeit sind nur wenige, meist kleine Statuen und Objekte erhalten.

    Die New Yorker Leihgaben bieten nun die einmalige Chance, dieser Übergangsperiode von der 17. zur 18. Dynastie besondere Beachtung zu schenken, zumal das Ägyptische Museum der Universität Leipzig in der glücklichen Lage ist, zu dieser Epoche aus seinen reichen Beständen weitere Objekte der Hyksos- und Kermakultur zeigen zu können.
    (Dauer der Ausstellung: 23.1 bis 14.5.2000, Ägyptisches Museum der Universität Leipzig, Schillerstraße 6, Leipzig)

    Dr. Bärbel Teubert-Seiwert 26.1.2000


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    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Music / theatre
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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