Die gesundheitliche Versorgung von Migranten stellt das Gesundheitssystem vor eine besondere Herausforderung. Kulturelle Unterschiede im Empfinden und Ausdrücken einer Krankheit können falsche Diagnosen und Fehltherapie zur Folge haben. Die Akzeptanz einer Behandlung kann durch Diskrepanzen zwischen den Erwartungen der Migranten und den hiesigen Angeboten, die von einer naturwissenschaftlichen Sichtweise der Medizin geprägt sind, beeinträchtigt werden. Dazu kommen Sprachbarrieren und Informationslücken. Auch die Trennung der Familie, Verfolgung in der Heimat oder illegaler Aufenthalt führen nicht selten zu starken psychosozialen Belastungen. Illegale haben zudem keinen Zugang zum regulären Gesundheitssystem. Die Septemberausgabe des Bundesgesundheitsblatts widmet sich daher in insgesamt acht Beiträgen dem Thema Gesundheit und medizinische Versorgung von Migranten.
Nach zwei einleitenden Artikeln zu Methoden und Verfahren der Migrationsforschung, unter anderem zur Frage, wie der Migrationsstatus adäquat erfasst werden kann, folgt ein Vergleich der Situation in Deutschland mit anderen europäischen Ländern. So gibt es zum Beispiel in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich erfolgreiche Konzepte zum Abbau von spezifischen Informationsdefiziten bei Migranten. Für die Schweiz wird das Gesundheitsmonitoring der Migrationsbevölkerung vorgestellt, das erstmals fundierte Aussagen über den Gesundheitsstatus der Migranten im Vergleich zur einheimischen Schweizer Bevölkerung erlaubt.
Weitere Beiträge befassen sich mit dem Zusammenhang von psychosozialer Situation und Gesundheitszustand von Migranten sowie den besonderen Problemen von Migrantinnen. Vorgestellt werden auch gesundheitsfördernde Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund, die der bundesweiten Datenbank "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entnommen sind. Außerdem werden Beispiele der Aufklärungsarbeit im Bereich Migration erläutert, die insbesondere in sensiblen Bereichen wie der Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zum Einsatz kommen können.
Außerdem in der Septemberausgabe: Ergebnisse aus dem Bundesgesundheitssurvey zur Arzneimitteltherapie des Asthma bronchiale, ein Diskussionsbeitrag zur Risikobewertung von Kanzerogenen und ihrer Wirkungsschwelle sowie eine Empfehlung des Umweltbundesamtes zu den Hygieneanforderungen an Bäder in Gewerbebetrieben und öffentlichen Betrieben.
Das Bundesgesundheitsblatt wird von den Bundesinstituten im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit herausgegeben. Das Robert Koch-Institut ist Sitz der Redaktion. Die Monatszeitschrift ist über den Buchhandel erhältlich oder beim Springer-Verlag (Tel: 06221-345-4303, Fax 06221-345-4229, E-Mail SDC-journals@
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Weitere Informationen:
www.bundesgesundheitsblatt.de - Abstracts der Beiträge
www.rki.de > Service > Veröffentlichungen - die Veröffentlichung "Migrationssensible Studiendesigns" wird voraussichtlich ab Oktober 2006 verfügbar sein
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Herausgeber:
Robert Koch-Institut
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(Pressesprecherin)
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Kontakt:
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Scientific Publications
German
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