34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
18. bis 21. Oktober 2006, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
mit der 20. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie
Chronische Rückenschmerzen - ohne Ursache keine Therapie
Berlin/Wiesbaden - Rund 40 Prozent aller Deutschen klagen über Rückenschmerzen. Meistens sind die Beschwerden vorübergehend, doch mitunter werden sie chronisch - und damit zur echten Herausforderung für den behandelnden Arzt. Über aktuelle Therapiekonzepte diskutieren Experten auf dem 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), der vom 18. bis 21. Oktober 2006 in Wiesbaden stattfindet.
Die Ursachen von Rückenschmerzen sind vielfältig. Sie reichen von Haltungsschäden und Muskelverspannungen über Entzündungen und Nervenschädigungen bis hin zu Osteoporose und Tumoren. "Die Schmerzen können von Muskeln, Knochen, Gelenken oder den Bändern ausgehen, aber auch Nerven, Gefäße und innere Organe können die Beschwerden verursachen", erläutert Dr. med. Christine Seyfert vom Klinikum Kyritz im Vorfeld des Kongresses. Schon lange ist darüber hinaus bekannt, dass auch Stress oder Ängste Rückenschmerzen auslösen können.
"Bis heute existiert jedoch keine Methode, um unspezifische chronische Rückenschmerzen in ihrem Verlaufsmuster wesentlich zu beeinflussen", sagt Professor Dr. med. Heiner Raspe vom Institut für Sozialmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Chronische Rückenschmerzen seien fast immer mehr als Schmerzen im Rücken, betont der Sozialmediziner. "Bei den Patienten treten über die Zeit unterschiedliche Rückenschmerz-Syndrome auf, es kommen andere körperliche und eben auch psychische Beschwerden hinzu." Besonders problematisch: In etwa drei Vierteln aller Fälle findet sich weder eine zugrundeliegende Erkrankung noch lässt sich die schmerzauslösende Struktur ausmachen.
Die behandelnden Ärzte beschreiben die Beschwerden dann als "unspezifisch". "Die Therapie von Rückenschmerzen muss jedoch immer ursachenabhängig erfolgen", sagt Orthopädin Seyfert. Ein möglicher Ausweg könnte in einer besseren Diagnose und kontrollierteren Behandlung liegen. "Der Beschwerdekomplex mit all seinen verschiedenen Komponenten muss eindeutiger beschrieben werden als das bislang der Fall ist", so Professor Raspe. Die besten Behandlungsmöglichkeiten für die einzelnen Subgruppen sollten dann in wissenschaftlich kontrollierten Studien ermittelt werden. Interdisziplinäre Ansätze zur Behandlung chronischer Rückendschmerzen diskutieren Experten auf dem Kongress der DGRh in Wiesbaden.
Rückenschmerzen lassen sich sowohl konservativ mit Krankengymnastik, Medikamenten oder manuellen Verfahren als auch operativ behandeln. Gerade bei den sich zunehmend ausbreitenden minimal-invasiven chirurgischen Eingriffen sei die Datenlage zur Wirksamkeit aber derzeit sehr dürftig, betont Raspe.
Akkreditierung:
34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
gemeinsam mit der
20. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie (ARO)
18. bis 21. Oktober 2006
Rhein-Main-Hallen, Friedrich-Ebert-Allee, 65185 Wiesbaden
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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