Die Zahl der Studierenden an der Universität Erlangen-Nürnberg erreicht zum aktuellen Wintersemester (WS) 06/07 einen neuen Höchststand: 26.577 Studierende sind an der Universität eingeschrieben. Das sind 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr (WS 05/06: 25.768). Demgegenüber ist die Zahl der Studienanfänger leicht zurückgegangen (minus 3,4 Prozent). Dies hängt mit der Umstellung des Studienangebots auf Bachelor und Master zusammen. Der befürchtete Einbruch der Studienanfängerzahl wegen der künftig anfallenden Studiengebühren ist nicht eingetreten. "Die Universität Erlangen-Nürnberg ist nach wie vor in vielen Fächern überlastet. Durch die konstant hohen Anfängerzahlen der letzten Jahre platzt die Universität Erlangen-Nürnberg aus allen Nähten", sagt Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske.
Viele Studierende haben im WS 06/07 einen Bachelor-Studiengang aufgenommen: Die Zahl der Bachelor-Studierenden ist gegenüber dem Vorjahr von 263 auf 1.075 um über 300 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend für diesen Trend ist die laufende Umstellung aller Studienabschlüsse auf Bachelor und Master im Rahmen des Bologna-Prozesses. Ein Großteil der Bachelor-Studierenden ist für die Studiengänge Wirtschaftswissenschaften, International Business Studies sowie Sozialökonomik an der WiSo-Fakultät eingeschrieben. Diese Studiengänge umfassen alleine 684 Studienanfänger. Für den Bachelor-Studiengang Chemie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät II haben sich 101 Studienanfänger eingeschrieben.
Besonders große Nachfrage besteht nach wie vor an den spezialisierten Studiengängen: Für 33 Studienplätze im Diplomstudiengang Molekulare Medizin gingen beispielsweise 662 Bewerbungen, für die 32 Plätze im Studiengang Internationales Wirtschaftsrecht bewarben sich 219 Studieninteressenten, für die 50 Plätze im Bachelor-Studiengang International Business Studies lagen 685 Bewerbungen vor.
Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Studierenden stabilisiert sich seit einigen Jahren zugunsten einer leichten Überzahl der weiblichen Studierenden: Der Anteil der Studienanfängerinnen liegt wie im Vorjahr mit 2.875 bei 52 Prozent, die Gesamtzahl der Studentinnen mit 13.779 ebenfalls bei 52 Prozent.
Auch die Gesamtzahl der ausländischen Studierenden an der Universität Erlangen-Nürnberg ist gegenüber dem Vorjahr auf 3.235 angestiegen. Dies entspricht einem Anteil von 12,2 Prozent an der Gesamtzahl der Studierenden
(WS 05/06: 2.984 Studierende = 11,6 Prozent). Auch der Anteil der ausländischen Studierenden im ersten Fachsemester ist mit 773 angestiegen. 14 Prozent aller Studienanfängerinnen und -anfänger im WS 06/07 kommen somit aus dem Ausland. Wie in den Vorjahren kommen die meisten ausländischen Studierenden aus Bulgarien (327), der Volksrepublik China (319) sowie aus Polen (169).
Aktuelle Entwicklung in den Fakultäten
Vor dem Hintergrund wachsenden Bedarfs ist es besonders erfreulich, dass insbesondere in den ingenieurwissenschaftlichen Bereichen deutliche Zuwächse zu verzeichnen sind.
Besonders attraktiv ist nach wie vor die Technischen Fakultät: Mit 1.162 Studienanfängern (plus 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr) verzeichnet sie die meisten Studienanfänger an der Universität. An der Naturwissenschaftlichen Fakultät I (Mathematik und Physik) sind die Anfängerzahlen seit dem WS 01/02 sogar um 73 Prozent gestiegen. Die kaum veränderten Anfängerzahlen im WS 06/07 (plus 0,79 Prozent gegenüber dem Vorjahr) sind somit nicht Ausdruck einer stagnierenden Nachfrage. Vielmehr gerät die Fakultät zunehmend an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität. Dies gilt auch für die Medizinische Fakultät (plus 2,2 Prozent) und die Naturwissenschaftliche Fakultät II (Biologie, Chemie und Pharmazie) (minus 2,8 Prozent). An der Naturwissenschaftlichen Fakultät III (Geowissenschaften) ist die Zahl der Studienanfänger von 139 im WS 05/06 auf 121 im aktuellen Semester zurückgegangen (minus 13 Prozent). Grund für diesen Trend ist die geringere Anzahl von Studienplätzen in den meisten zulassungsbeschränkten Studiengängen der Geographie. Für die Diplomstudiengänge Geologie (43 Anfänger = plus 38,7 Prozent) und Mineralogie (13 Anfänger = plus 85,7 Prozent) haben sich gegenüber dem WS 05/06 deutlich mehr Studienanfänger eingeschrieben. Dies ist auch im Zusammenhang mit der Einstellung der Geowissenschaften an der Universität Würzburg und deren Verlagerung an die Universität Erlangen-Nürnberg zu sehen.
In der Theologischen Fakultät hat sich die Zahl an Studienanfängern mit 35 Studienanfängern im WS 06/07 auf dem Niveau der Vorjahre gehalten. Bei den Fächern Christliche Publizistik sowie Evangelische Theologie mit der kirchlichen Prüfung als Abschluss sind die Anfängerzahlen gestiegen, während sie im Diplomstudiengang gesunken sind. In der Philosophischen Fakultät I (Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften) ging die Anfängerzahl um 7,3 Prozent zurück (587 Erstsemester im WS 06/07, 633 im WS 05/06). Hier wurden für Studiengänge in den stark nachgefragten Fächern Soziologie und Pädagogik Zulassungsbeschränkungen neu eingeführt. Aus diesem Grund ist in diesen Studiengängen ein Rückgang bei den Studienanfängern zu verzeichnen, aus dem sich auch der Rückgang der Anfängerzahlen für die gesamte Fakultät erklärt. Einen deutlichen Anstieg der Anfängerzahlen von 960 im WS 05/06 auf 1.017 im WS 06/07 auf (plus 5,9 Prozent) hat die Philosophische Fakultät II (Sprach- und Literaturwissenschaften) zu verzeichnen. Dies ist auf die große Nachfrage in den Lehramtsstudiengängen für Realschule und Gymnasium zurückzuführen. Auch die Philosophische Fakultät II arbeitet damit an ihrer Kapazitätsgrenze. Bei der Gesamtzahl der Studienanfänger an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät ist im Vergleich zum WS 05/06 ein Rückgang um 13,4 Prozent von 433 auf 375 Studierende zu verzeichnen. Der Rückgang geht mit der veränderten Zuordnung des Studiengangs Psychogerontologie seit dem Sommersemester 2006 zur Philosophischen Fakultät I einher. Im zulassungsbeschränkten Studiengang Grundschuldidaktik, der im WS 05/06 mit 134 eingeschriebenen Studierenden für 107 vorhandene Studienplätze deutlich überbucht war, wurde die Zahl der Studienanfänger auf die Zahl der verfügbaren Studienplätze begrenzt.
An der Juristischen Fakultät ist die verfügbare Kapazität von 318 Studienplätzen vollständig ausgeschöpft, auch wenn die Anfängerzahl im Staatsexamensstudiengang gegenüber dem Vorjahr rückläufig ist: Im WS 05/06 waren es 342 Studienanfänger, im WS 06/07 319 (minus 6,7 Prozent).
An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo) wurde zum aktuellen Semester das komplette Studienangebot von Diplom- auf Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt. Um die Kapazität der WiSo nicht zu überlasten, wurde die Anzahl der Studienplätze verringert. Die Gesamtzahl der Studienanfänger an der WiSo ist dadurch gegenüber dem WS 05/06 von 915 auf 784 gesunken (minus 14,3 Prozent). Die Qualität der Ausbildung in der seit Jahren voll ausgelasteten Fakultät soll damit nachhaltig verbessert werden.
Weitere Informationen für die Medien:
Rektor
Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
Tel.: 09131/85-26605
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