Charité-Umfrage zu Sex und Schwangerschaft
Berlin, 16. November 2006. Haben schwangere Frauen mehr Lust auf Sex? Mit dieser und anderen Fragen hat sich eine Umfrage befasst, die unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Kai J. Bühling von der Charité durchgeführt wurde. Über tausend junge Berliner Mütter sind zur Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs vor, während und nach der Schwangerschaft befragt worden. Die hohe Bereitschaft zur Teilnahme an dieser Studie macht deutlich, dass bei diesem häufig tabuisierten Thema ein hoher Informationsbedarf besteht.
Die durchschnittliche Frequenz des Geschlechtsverkehrs nahm nach Eintritt der Schwangerschaft von 2,4 Mal pro Woche auf 1,5 Mal pro Woche ab. Direkt nach der Geburt gab es kaum sexuelle Aktivität; erst nach einem halben Jahr stieg die Frequenz dann wieder auf 1,5 Mal pro Woche. Bemerkenswert war allerdings, dass etwa die Hälfte der jungen Mütter schon innerhalb der ersten zwei Monate nach der Geburt wieder Sex hatte. Dabei ging die Initiative nach Angaben der Frauen meist von beiden Partnern aus und nicht nur vom Mann, wie in der Vergangenheit häufig vermutet wurde.
Dr. Kai J. Bühling zeigt sich von den Umfrageergebnissen überrascht: "Man war bisher davon ausgegangen, dass es in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Geburt erst mal kein Interesse gibt. Das ist ein Punkt, den wir auch bei der Verhütungsberatung beachten sollten."
Die Umfrage zeigt auch, dass Mütter mit Kaiserschnittgeburten früher zufrieden stellenden Sex hatten als jene, die auf natürlichem Weg entbunden wurden. Das liegt offenbar an den länger andauernden Schmerzen, die ein Dammschnitt oder -riss hervorruft. Auch Frauen, bei denen zum Beispiel die Geburtszange zum Einsatz kam, hatten zunächst kaum sexuelles Verlangen, unter anderem wegen häufiger auftretender Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Erfreulich ist, dass über 90 Prozent aller jungen Mütter nach mehr als sechs Monaten wieder schmerzfreien Sex hatten.
Kontakt
PD Dr. med. Kai J. Bühling
Klinik für Geburtsmedizin
Charité -
Universitätsmedizin Berlin,
Augustenburger Platz 1,
13353 Berlin,
Tel 0163-897 26 18
kai.buehling@charite.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).