Berlin, 11. Dezember 2006. Das Institut für Rechtsmedizin der Charité bekommt ab Januar 2007 einen neuen Leiter: Prof. Michael Tsokos löst Prof. Volkmar Schneider ab, der nun im Alter von 67 Jahren in den Ruhestand geht. Wie sein Vorgänger wird auch Prof. Tsokos zugleich das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin leiten. Um alle Synergien, die diese Doppelfunktion bietet, optimal nutzen zu können, werden derzeit beide Institute an einen Standort in Moabit zusammengezogen, wo sich bislang nur das Landesinstitut befand. Der Dekan der Charité, Prof. Martin Paul, zeigt sich zuversichtlich über die anstehenden Umstrukturierungen: "Wir haben mit der gemeinsamen Leitung der beiden Institute an einem Standort ein starkes rechtsmedizinisches Zentrum für Berlin geschaffen, indem Synergien optimal genutzt werden können. Damit wird es auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit dem Senat von Berlin auf diesem Gebiet geben. "
Momentan ist Prof. Tsokos noch als Oberarzt an der Hamburger Rechtsmedizin tätig, wo er vor etwa zehn Jahren nach seinem Studium in Kiel als Pathologe begonnen hat. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit ist der postmortale Nachweis von Infektionskrankheiten.
Die Berliner Studenten dürfen sich mit Prof. Michael Tsokos auf einen beliebten Dozenten freuen: Letztes Jahr wurde der 39-jährige Familienvater von den Studierenden in Hamburg mit dem Titel "Teacher of the year" zum besten Dozenten gewählt. Für seine Lehrtätigkeit an der Charité hat Prof. Tsokos bereits konkrete Pläne. So ist es ihm ein Anliegen, möglichst interdisziplinär zu arbeiten. Dafür möchte er etwa im Rahmen von Ringvorlesungen und problemorientiertem Lernen verdeutlichen, dass die Rechtsmedizin viele Bezüge zu anderen medizinischen Fachrichtungen hat.
Auch für die klinische Rechtsmedizin will sich Prof. Tsokos stark machen, jenem Bereich, der sich mit Untersuchungen lebender geschädigter Personen befasst. "Rechtsmedizin hat nicht nur mit Toten zu tun. In Hamburg haben wir genauso viele lebende wie verstorbene Menschen untersucht" erläutert Tsokos. Wünschenswert sei es, Spezialisten aus der klinischen Rechtsmedizin bei dem von Familienministerin Ursula von der Leyen geplanten Frühwarnsystem für gefährdete Kinder einzusetzen.
Für seine Arbeit wurde Prof. Tsokos bereits mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2001 hat er für seine Habilitationsschrift den Wissenschaftspreis der deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin erhalten. Vor einem Jahr wurde Tsokos und sein Team mit dem Medienpreis "Bambi" ausgezeichnet, womit sein Einsatz zur Identifizierung der deutschen Tsunami-Opfer gewürdigt wurde. Auch die Bundesregierung hat ihm für seine Arbeit in diesem Rahmen ihre Anerkennung ausgesprochen. Tsokos war einer der ersten fünf externen Experten der Identifizierungskommission der Opfer der Flutkatastrophe in Südasien vor zwei Jahren. Dies war aber nicht sein erstes Engagement im Ausland. In den Jahren 1998 und 1999 war er im Auftrag des Bundeskriminalamts in Bosnien und Kosovo an Exhumierungs- und Identifizierungsarbeiten von Massengräbern beteiligt.
Kontakt:
Kerstin Endele
Leiterin
Unternehmenskommunikation
Charité -
Universitätsmedizin Berlin
Tel. 030 - 450 570 400
kerstin.endele@charite.de
Criteria of this press release:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics
transregional, national
Personnel announcements, Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).