Wissensportal zum Systemumbruch und zum politischen System freigeschaltet
Jena (19.12.06) Wenn morgen Bundestagswahlen wären und Sie die Partei wählen wollten, die sich am stärksten für die Sanierung der Staatsfinanzen einsetzt: Wen müssten Sie wählen? Welche Chance haben Sie als Frau, die keine kommunale und parteipolitische Erfahrung hat, für die FDP in den Landtag gewählt zu werden?
Auf diese beiden - und zahlreiche weitere - Fragen "statistische" Antworten gibt ein neues Wissensportal, das gerade freigeschaltet worden ist. Unter: http://sfb580.bonn.iz-soz.de können Interessierte selber Antworten auf die Fragen finden, für die sie sonst auf Experten oder die Medien angewiesen wären.
Hinter dem "spielerischen" Wissensportal, das sich nicht nur für den Schulunterricht eignet, steckt geballte sozial- und politikwissenschaftliche Kompetenz. Das Informationsportal ist ein Gemeinschaftsprojekt des Sonderforschungsbereichs (SFB) 580 der Universitäten in Jena und Halle sowie des Informationszentrums Sozialwissenschaften in Bonn. Es überführt deren wissenschaftliche Erkenntnisse in verständliche Form und macht sie interaktiv zugänglich. Dabei wird das Wissensportal beständig erweitert.
Den spannenden Auftakt für den digitalen Wissenstransfer bietet die "Jenaer Abgeordnetenstudie". Politikwissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität haben 1.500 Interviews mit deutschen Parlamentariern zu ihren Karrierewegen und Einstellungen geführt. Wer wird in Deutschland Abgeordneter? Wie gelangen Abgeordnete ins Parlament? Was denken unsere Volksvertreter über ihre Aufgaben, über ihr Mandat, über grundlegende politische Fragen? Aufschluss darüber bietet die Jenaer Abgeordnetenstudie, eine Dauerbeobachtung von Parlamentariern in Ost- und Westdeutschland, die im neuen Wissensportal bereitgestellt wird.
Der sozialwissenschaftliche Forschungsverbund des SFB 580 befasst sich in interdisziplinärer Form mit den gesellschaftlichen Entwicklungen nach dem Systemumbruch 1989/90. Wichtige Funktionsbereiche der Gesellschaft, wie Politik, Wirtschaft oder sozialer Sektor, werden systematisch untersucht. Dies betrifft beispielsweise Fragen nach Bildung und Reproduktion von Eliten, Strukturierung von Arbeitsmärkten in Zeiten des demographischen Wandels oder Fragen nach individuellen und sozialen Ressourcen für den Umgang mit sozialem Wandel. Die Forschungsergebnisse werden im neuen Portal exemplarisch vorgestellt und einem breiteren Nutzerkreis zugänglich gemacht.
Wählen müssten Sie übrigens Bündnis 90/Die Grünen. Und um als FDP-Frau ins Landesparlament zu kommen, stehen die Chancen im Westen doppelt so hoch wie im Osten und in beiden Regionen um ein Vielfaches höher als für männliche Anwärter.
Kontakt:
PD Dr. Michael Hofmann
Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bachstraße 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945050
E-Mail: michael.hofman[at]uni-jena.de
http://www.sfb580.uni-jena.de/typo3/
http://sfb580.bonn.iz-soz.de
http://www.uni-jena.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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