Anlässlich des "Tages der Ruhe - gegen Lärm" am 12. April 2000 ruft das Bundesamt für Naturschutz dazu auf, dem Naturkonzert zu lauschen und die Natur zu genießen. "Menschen und Tiere brauchen mehr Ruhe", sagte Professor Hartmut Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für Naturschutz. "Zur Erhaltung auch der empfindlichen Arten in unserer freilebenden Tierwelt benötigen wir ruhige Gebiete. Bisher leisten dies nur große Schutzgebiete, wie Nationalparks und Biosphärenreservate, denn spezielle Ruhe-Schutzgebiete gibt es nicht. Für Menschen und Tiere sind Großschutzgebiete wertvolle Erholungsräume, wo wir erleben können, wie sich Vögel, Frösche, Insekten und andere Tiere anhören oder was Stille ist."
Bonn, 11. April 2000: Freilebende Tierarten leiden unter Lärm und können sogar Gehörschäden davontragen. Vor allem Vögel und Säugetiere meiden die Nähe zu Lärmquellen. Dadurch schrumpft der für sie geeignete Lebensraum in unserer technisierten Landschaft. Wenn Vögel, Frösche, Heuschrecken und Wale ihre Werbegesänge nicht mehr hören können, sinkt auch ihr Bruterfolg. So kann Lärm zur Gefährdung von Tierarten beitragen. Zur Erhaltung empfindlicher Arten sind deshalb große, ungestörte Schutzgebiete erforderlich.
An lauten Straßen hören zum Beispiel Vögel ihre eigenen Gesänge nicht mehr. Dadurch funktionieren auch die Botschaften nicht - sie können kein Revier markieren und keine Weibchen an-locken. Die Folge ist, dass verlärmte Lebensräume auch für Tiere minderwertige Wohngebiete sind, in denen sie keinen gesunden Nachwuchs aufziehen können. So kann Lärm vor allem für gefährdete Arten, deren Lebensräume ohnehin zusammengeschrumpft ist, zur Existenzbedrohung werden.
Freilebende Tiere brauchen aber keine totale Stille, denn die Natur ist ohnehin meistens von Geräuschen erfüllt. Sogar nachts kann es in der Natur laut werden, etwa wenn Fledermäuse ihre kräftigen, aber für Menschen unhörbaren Ortientierungsrufe ausstoßen. Selbst in den Meeren erschallen unter Wasser die Gesänge der Wale. Trotzdem ist der vom Menschen erzeugte Lärm für viele Tiere schädlich. Vor allem Knallgeräusche und Dauerlärm führen zu Verhaltensänderungen oder sogar zu Gehörschäden und Taubheit bei Tieren. Wale und Delphine sind besonders gefährdet, wenn in ihrer Nähe unterseeische Explosionen ausgelöst werden, beispielsweise zur Erforschung des Meeresbodens.
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate
transregional, national
Research results
German
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