Den Leipziger Augustusplatz und seine Prägung durch zwei niederländische Architekten thematisiert ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Kustodie der Universität Leipzig und des Deutschen Werkbundes Sachsen e.V. Die Ausstellung "Kontrapunkte. Hendrik Petrus Berlage und Erick van Egeraat. Positionen niederländischer Architektur am Augustusplatz in Leipzig".
Welche Impulse zwei niederländische Architekten am Leipziger Augustusplatz setzten und setzen, thematisiert ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Kustodie der Universität Leipzig und des Deutschen Werkbundes Sachsen e.V. Die Ausstellung "Kontrapunkte. Hendrik Petrus Berlage und Erick van Egeraat. Positionen niederländischer Architektur am Augustusplatz in Leipzig" wird am 16. März um 18:00 Uhr eröffnet und ist dann bis 3. Juni zu sehen. Im Zentrum steht die Frage nach dem jeweiligen Verhältnis zur Moderne.
Hendrik Petrus Berlage (1856-1934) gilt als einer der bedeutendsten niederländischen Architekten und Wegbereiter der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts, u.a. aufgrund der von ihm entworfenen Amsterdamer Börse. Das "Niederländische Haus", das er zwischen 1901 und 1903 am Leipziger Augustusplatz errichtete, war sein einziges in Deutschland realisiertes Werk. Aufgrund der Sachlichkeit der Architektur, der Abkehr vom Historismus und des unkonventionellen Einsatzes moderner Materialien war das Gebäude zunächst umstritten. Im Zweiten Weltkrieg wurde es dann zu großen Teilen zerstört und musste nach Beräumungsarbeiten in den 60er Jahren einem Hotelbau weichen (heute Radisson SAS). Die Ausstellung präsentiert das Bauwerk von H. P. Berlage anhand von Fotografien und Bauzeichnungen.
Ein gutes Jahrhundert später sorgt abermals ein niederländischer Architekt am Augustusplatz für Furore: Unmittelbar gegenüber dem einstigen Standort des Bauwerks von H. P. Berlage wird bis 2009 das neue Hauptgebäude der Leipziger Universität nach den Plänen von Erick van Egeraat entstehen. Der Rotterdamer Architekt hat im März 2004 den Wettbewerb um die Neugestaltung gewonnen. In seinem Bau nimmt er die Formen historischer Vorgängerbauten an diesem Ort auf, der Universitätskirche St. Pauli und des Augusteums, beide 1968 gesprengt. Der Entwurf van Egeraats will die ehemalige Architektur nicht kopieren, sondern versuchen, sie in moderner Form zurückzubringen. Der Neubau, der sich als Weiterentwicklung aktueller Vorstellungen von Moderne interpretieren lässt, wird durch Zeichnungen und ein Modell anschaulich gemacht.
Die Ausstellung beleuchtet die Werke der beiden niederländischen Architekten H.P. Berlage und Erick van Egeraat im Kontext des Leipziger Augustusplatzes, dessen Entwicklung mittels eines Panoramas und historischer Ansichten nachgezeichnet wird. Das vom Vorsitzenden des Deutschen Werkbundes, Bernd Sikora, initiierte Ausstellungsprojekt thematisiert die besonderen Impulse der beiden Niederländer im Hinblick auf die Entwicklung dieser wichtigen Leipziger Platzanlage. Die Ausstellung soll die innovativen und kontrapunktischen Positionen beider Bauten im Verhältnis zu den jeweils gängigen Vorstellungen herausarbeiten und ihr Verhältnis zur Moderne erläutern. Während sich Berlages Bau im Sinne moderner Bauformen gegen den auch in Leipzig vorherrschenden Historismus positionierte, unterscheidet sich Erick van Egeraats Entwurf von den vorherrschenden Vorstellungen aktueller Architektur vor allem durch die Verschmelzung von Historismus und Avantgardismus.
Das Projekt wurde gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig, die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen sowie die Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin. Die Ausstellung ist ein Projekt zum 100. Gründungstag des Deutschen Werkbundes im Jahr 2007.
Zur Ausstellungseröffnung am 16. März sprechen:
* Prof. Dr. iur. Franz Häuser, Rektor der Universität Leipzig
* Dr. Wolfgang Voß, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen
* Ferdinand Dorsman, Botschaftsrat, Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin
* Bernd Sikora, Vorsitzender des Deutschen Werkbundes e.V.
* Erick van Egeraat, Architekt und Direktor EEA
* PD Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen, Kustos der Kunstsammlung der Universität Leipzig
Öffnungszeiten:
Di - Fr 10-17 Uhr
Sa 10-13 Uhr
Montag, Sonntag und an Feiertagen geschlossen
Ausstellungseröffnung:
16. März 2007, 18:00 Uhr
Ausstellungszentrum Kroch-Haus
Goethestraße 2
04109 Leipzig
http://www.uni-leipzig.de/kustodie
Criteria of this press release:
Construction / architecture
transregional, national
Organisational matters, Personnel announcements
German
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