Wie intellektuell ist der Rechtextremismus?
Chemnitzer Politikwissenschaftler, der alle Ausgaben der NPD-Parteizeitung "Deutsche Stimme" analysierte, stellt Forschungsergebnisse auf Tagung in Dresden vor
Welche Strategien verfolgt die Nationaldemokratische Partei Deutschland (NPD), die mit Wahlerfolgen in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern für Furore sorgte? Lässt sich von einem intellektualisierten Rechtsextremismus sprechen? Diese Fragen versucht der Chemnitzer Politikwissenschaftler Dr. Florian Hartleb am 22. März 2007 in Dresden auf der Fachtagung "Parteien der extremen Rechten in Deutschland" zu beantworten. Nach seiner Tätigkeit als Referent im Deutschen Bundestag hat der wissenschaftliche Mitarbeiter der Professur Politische Systeme und Institutionen der TU Chemnitz alle Ausgaben der Parteizeitung der NPD systematisch ausgewertet. Die "Deutsche Stimme", die seit 1976 monatlich erscheint, wurde bislang in den Medien wie in der Wissenschaft so gut wie nicht beachtet. Wie Hartleb feststellt, hat diese Parteizeitung nach ihrem Umzug nach Sachsen im Jahr 2000 - also noch vor dem Einzug der NPD in den Sächsischen Landtag vier Jahre später - einen beträchtlichen Qualitätssprung vollzogen. "Mehr und mehr versucht die Zeitung auch Theorieorgan zu sein. Sie folgt jedoch weiterhin einer langen Tradition in der Parteigeschichte und verharmlost den Nationalsozialismus", so Hartleb. Der Chemnitzer Politikwissenschaftler empfiehlt deshalb eine kritische Distanz zu den Inhalten.
Weitere Informationen erteilt Dr. Florian Hartleb, Telefon (03 71) 5 31 - 2 77 20, E-Mail florian.hartleb@phil.tu-chemnitz.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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