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05/03/2000 14:04

Köln ist in Deutschland Medienstadt Nr. 1

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Gutes Zusammenspiel

    Köln hat sich in den letzten zehn Jahren an die Spitze der bundesdeutschen Medienstädte vor den traditionellen Medienstandorten Berlin, München und Hamburg vorgearbeitet. Bereits elf Rundfunk- und acht Fernsehsender, rund 2000 Unternehmen der Zulieferindustrie, 15 Hochschulen und Institutionen, die im Medien- und Kommunikationsbereich ausbilden und forschen, sowie zwei Drittel der nordrhein-westfälischen Medienunternehmen sind in Köln ansässig. Köln erreichte in wenigen Jahren 20 Prozent des gesamten deutschen Produktionsvolumens im Medienbereich, was das Ergebnis einer Vielzahl von Prozessen ist, die in die gleiche Richtung steuerten und sich zum Teil gegenseitig verstärkten. Dies geht aus einer Studie hervor, die Petra Geschwandtner-Andreß am Institut für Rundfunkökonomie an der Universität zu Köln angefertigt hat.

    Der Kölner Medienboom ist darauf zurückzuführen, daß einzelne Schlüsselpersonen der Landesregierung, des Privatsenders RTL, der Stadtsparkasse Köln und der Stadt Köln erfolgreich zusammengearbeitet haben. Diese Personen haben auf die jeweiligen Impulse aus der Wirtschaft reagiert und riskante Projekte befürwortet, die für den regionalen Fortschritt wichtig waren. Bereits Mitte der 80er Jahre beschloß der Rat der Stadt, Köln als Medienstadt auszubauen. Sämtliche Träger der Medienpolitik schlossen sich an. Dazu gehören das Amt für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, die Ordnungsbehörde, das Amt für Stadtentwicklung, das Kulturamt, das Liegenschaftsamt sowie das Presse- und Informationsamt. Mitte der 90er Jahre wurde die Stabsstelle Medienwirtschaft gegründet, die für Medienbildung, Film und Fernsehen sowie Multimedia und Telekommunikation verantwortlich ist. Sie wurde an das Büro des Oberbürgermeisters angegliedert. Somit ist die Medienwirtschaft zur Chefsache geworden, die den Strukturwandel förderte. Dies kurbelte die lokale Wirtschaft an, die in eine tiefe Krise geraten war. Neue Studios und Produktionsfirmen wurden gegründet und es entstanden neue Arbeitsplätze.

    Eine dieser Neugründungen war der Media Park. In einem modernen Stadtviertel sollten Medien- und Kommunikationsunternehmen, Ausbildungsstätten, Kunst, Kultur, Geschäfte, Restaurants, ein Kino und Wohnungen entstehen. Es war als Aushängeschild für die Medienstadt gedacht. Am Anfang drohte das Projekt zu scheitern, weil die Investoren aus wirtschaftlichen Gründen absprangen. Daraufhin sprang die Stadtsparkasse ein, deren Tochtergesellschaft SK Immobilien jenes Gebäude baute, in dem sich VIVA und das Medienzentrum Komed heute befinden. Obwohl das Projekt noch nicht abgeschlossen ist, haben sich mittlerweile auf dem Media Park etwa 50 Firmen niedergelassen, die mehr als 1000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Die Imagewirkung des Media Parks für die Medienstadt Köln ist nach Auffassung von Petra Geschwandtner-Andreß dadurch unbestreitbar.

    Ein anderes noch im Bau befindliches Medienprojekt ist das Coloneum. Es soll das größte Film- und Fernsehproduktionszentrum sowie Medien- und Qualifikationszentrum in Europa werden. Das Coloneum wird über eine Fläche von 67000 Quadratmeter verfügen. Etwa ein Drittel davon ist für die Studiofläche geplant. Auf dem restlichen Gelände sollen ein Einkaufszentrum, Agenturbüros, Restaurants, Kioske, Bank- und Postfilialen, Immobilien für Rechtsanwälte und Ärzte, ein Hotel, Synchronstudios, ein Kopierwerk, ein Medienausbildungszentrum und die Medienproduktionsgesellschaft MSC entstehen. Dadurch sollen mehr als 6000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Zu den Hauptträgern des Coloneums gehören neben jenen Gesellschaften, die zum Medienboom in Köln beigetragen haben, die Medienproduktionsgesellschaft MMC und die Filmstiftung NRW.

    Eine besondere Rolle beim Aufschwung der Medien in Köln fällt dabei der Stadtsparkasse Köln zu. Sie ist das einzige Kreditinstitut in Deutschland mit einem Sonderfinanzierungsprogramm Medien. Es handelt sich dabei um ein Investitionsdarlehen bis 150000 DM für die technische Ausstattung der Medienunternehmen. Außerdem stimmt die Stadtsparkasse ihr Angebot an Information, Beratung, Finanzdienstleistungen, Krediten und Hilfen für Existenzgründer zunehmend mit der Kölner Medienwirtschaft ab. Darüber hinaus stellt sie den Existenzgründern Flächen, Räume und Infrastruktur bereit.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Manfred Korps unter der Telefonnummer 0221/233536, der Fax-Nummer 0221/241134 und unter der Email-Adresse Manfred.Kops@uni-koeln.de zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).

    Für die Übersendung eines Belegexemplars waren wir Ihnen dankbar.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

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