Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik, langjähriger Rektor und Präsident der Universität Erlangen-Nürnberg, feiert am 7. August 2007 seinen 85. Geburtstag. Prof. Fiebiger leistete entscheidende Beiträge zum Auf- und Ausbau der 1966 gegründeten Technischen Fakultät, zur Ansiedlung der beiden Fraunhofer Institute am Standort Erlangen sowie zur Förderung der Mikroelektronik in Erlangen.
Nach Promotion in Stuttgart, Habilitation in Frankfurt/Main und USA-Aufenthalten übernahm der 1922 in Schlesien geborene Nikolaus Fiebiger 1966 den neu gegründeten Lehrstuhl für Experimentalphysik (Kernphysik) an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sein wissenschaftliches Interesse galt vor allem der experimentellen Kernphysik, insbesondere mit Neutronenstrahlen. Doch bereits 1969 wurde er zum Rektor der Universität gewählt. Dieses Amt übte er bis 1972 aus, anschließend war er bis 1973 als Prorektor tätig. Als Präsident führte er die Universität Erlangen-Nürnberg von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990.
Urheber des "Fiebiger-Plans"
Daneben nahm Prof. Fiebiger zahlreiche ehrenamtliche Positionen ein. So war er unter anderem Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz (1973-1975 und 1977-1979), Mitglied des HIS-Aufsichtsrats (Hochschul-Informationssystem) Hannover (seit 1978), Federführender der Bayerischen Rektorenkonferenz (1982-1990), Gründungsvorsitzender und später Vorsitzender des Wissenschaftlich-Technischen Beirats der Bayerischen Staatsregierung (1988-1993) und Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsstiftung (1993-1998). Prof. Fiebiger ist der Initiator des Planes zur Sicherung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der als "der Fiebiger-Plan" bezeichnet wird.
Für sein außerordentliches Engagement wurde Prof. Fiebiger mehrfach ausgezeichnet. So wurden ihm u. a. 1972 der Bayerische Verdienstorden und 1990 das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. 1990 ernannte ihn die Stadt Erlangen zu ihrem Ehrenbürger. 1991 erhielt er die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Bayerische Wirtschaft und die Europa-Medaille des Staates Bayern, 1993 die Helmut-Volz-Medaille, die von der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg vergeben wird. Zum 15-jährigen Jubiläum des Instituts für Fertigungstechnik, des heutigen Instituts für Maschinenbau, verlieh ihm die Technische Fakultät 1997 die Ehrendoktorwürde. Das Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare Medizin, das Klinisch-Molekularbiologische Forschungszentrum der Universität, ist seit 2001 nach ihm benannt. 2002 wurde er Ehrenmitglied der Fraunhofer Gesellschaft und 2005 mit der Fraunhofer-Medaille gewürdigt.
Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger
Foto: privat
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