Einmalig an deutscher Universität
Im Wintersemester 2000/2001 startet an der TU München der erste universitäre Masterstudiengang "Medizintechnik". Dreh- und Angelpunkt wird der dafür neu geschaffene Lehrstuhl für Medizintechnik mit Schwerpunkt Biokompatible Materialien und Prozesssysteme sein, den Prof. Erich Wintermantel (bislang an der ETH Zürich) zum 1. Juli 2000 übernommen hat.
Operative und strahlentherapeutische Eingriffe durch Roboter unterstützt auszuführen, Funktionen ausgefallener Organe wieder herzustellen oder Medikamente in genauer Dosierung kontrolliert über einen langen Zeitraum abgeben zu können - das sind Wünsche und Vorhaben der Medizintechnik. Um diese Vorstellungen in die Tat umzusetzen, benötigt man Werkstoffe, Techniken und Verfahren, die nur in enger Zusammenarbeit von Medizinern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern entwickelt werden können.
Die TU München verfügt über ein komplettes Sortiment der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächer. Hinzu kommt das fachlich hochausgewiesene Klinikum rechts der Isar. Auch die Informatik hat ein ingenieurwissenschaftliches Profil, ebenso das Zentrum für angewandte Mathematik. Medizintechnik an der TUM hat deshalb die besten fachlichen und infrastrukturellen Vorraussetzungen (bis hin zur Neutronenquelle FRM-II). Wenige deutsche Hochschulen haben diese Vollständigkeit der Fächer, die den Studiengang an einer Universität bislang einmalig macht. Sonderforschungsbereiche wie "Mathematische Modellierung, Simulation und Verifikation in materialorientierten Prozessen und intelligenten Systemen" und "Sensomotorik - Analyse biologischer Systeme, Modellierung und medizinisch-technische Nutzung" sind Beispiele einer erfolgreichen Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachgebiete an der TUM. Die vorhandene Kompetenz wird im neuen Masterstudiengang Medizintechnik an zukünftige Wissenschaftler und Entwickler weitergegeben. Ein neugeschaffenes Zentralinstitut für Medizintechnik, das auf dem TUM-Campus in Garching entsteht, wird Forschung und Lehre mit den Schwerpunkten "Biokompatible Materialien" und "Prozesssysteme für Werkstoffe" mit dem Ziel der Entwicklung von Implantaten und Instrumenten anbieten.
Für den viersemestrigen Masterkurs können sich Studierende der Ingenieursstudiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik, Studierende der Informatik, Physik und Chemie sowie approbierte Ärzte bewerben. Voraussetzung ist ein Bachelor-Abschluss in den genannten Disziplinen; auch ein bestandenes Vordiplom und zusätzliche Prüfungen des Hauptstudiums im jeweiligen Fach erlauben ein Studium. Ein Ausschuss aus Mitgliedern der beteiligten Fakultäten entscheidet über die Zulassung.
Höchstes Ziel des Masterstudienganges ist es, die unterschiedlichen "Sprachen" der Disziplinen zu lehren. Ingenieure oder Naturwissenschaftler müssen Mediziner verstehen, um auf deren spezielle Anforderungen an die Technik eingehen zu können. Veranstaltungen mit medizinischem Inhalt über Physiologie, Anatomie und Hygiene sind daher im ersten Semester Pflicht. Ebenso sind Praktika in der Klinik und auch in der Industrie verpflichtend im Curriculum verankert. Gerätekunde, bildgebende Verfahren und minimalinvasive Chirurgie sind die Themen weiterer Lehrveranstaltungen des Masterstudienganges. Vorlesungen und Seminare der nichtmedizinischen Disziplin werden von Professoren und Assistenten angeboten, die schon lange Kooperationen mit der Klinik und der medizintechnischen Industrie pflegen.
Projektarbeiten an den Lehrstühlen ermöglichen einen frühen und engen Kontakt mit den Professoren und Assistenten. Kenntnisse über Qualitätsmanagement und Betriebswirtschaft werden selbstverständlich vermittelt. Biokompatible Materialien, automatische Medikation, Biomechanik, Tissue Engineering, Operationsrobotik, intelligente Prothetik, Modellierung oder Radionuklidanwendungen sind Stichwörter, die auf ein breites und interessantes Spektrum von Vorlesungen, Praktika und Kursen hinweisen.
Die Anmeldung zum Studium ist bis 15. Juli 2000 möglich.
Anmeldeunterlagen sind online verfügbar (http://www.zsb.hr.tu-muenchen.de/studium.html) und erhältlich beim:
Studenteninfopoint der TU München
Arcisstr. 21 (Haupteingang)
80290 München
Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag 8.30 bis 15.30 Uhr, Freitag 8.30 bis 12.00 Uhr
Tel: (089) 289-22511, -22512, -22513; Fax: (089) 289-22514
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Materials sciences, Mathematics, Mechanical engineering, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
transregional, national
Studies and teaching
German
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