idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/06/2007 15:48

Von Knorpelersatz bis Zeckenalarm

Dr. Bärbel Adams Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Leipzig

    Zum diesjährigen "Tag der offenen Tür" der IG Alte Messe geben die Wissenschaftler des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums (BBZ) der Universität Leipzig wieder interessante Einblicke in ihre Forschung, verbunden mit ganz praktischen Ratschlägen für viele Lebensbereiche. Die Themenpalette reicht vom Knorpelersatz aus dem Bioreaktor über das Essen von Genen bis zu den Zecken in unserer Nachbarschaft. Angesprochen sind alle, die sich für Wissenschaft und tiefer gehende Einblicke in den ganz gewöhnlichen Alltag interessieren.

    Zeit: 09. September 2007, 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
    Ort: BIO CITY LEIPZIG
    Deutscher Platz 5

    Kann man Gene essen und Knorpel aus Stammzellen

    Prof. Dr. Peter Seibel, Professor für molekulare Zelltherapie, stellt die Frage: "Auf den Geschmack gekommen: Kann man Gene bedenkenlos essen?". Er beantwortet die Frage nicht nur in einem Vortrag, sondern führt an einem DNA-Präparat aus einer Tomate vor, was es mit den genmanipulierten Lebensmitteln auf sich hat.

    Wie man mit Hilfe von Bioreaktoren körpereigene Implantate aus Stammzellen gewinnen kann, erklärt Prof. Augustinus Bader, Professor für Zelltechniken und angewandte Stammzellbiologie. Für Knorpel und Knochen kann der Experte bereits auf erfolgreiche Anwendung verweisen. "Der Gelenksknorpel besitzt eine geringe Selbstheilungsfähigkeit, so dass degenerative Erkrankungen dieses Zellgewebes meist Einschränkungen z.B. im Fortbewegungsapparat des Menschen zur Folge haben. Bei fortgeschrittener Schädigung des Knie- oder Hüftgelenkes konnte bisher nicht auf die Implantation eines künstlichen Gelenks verzichtet werden. Wir entwickeln jetzt ein steriles Bioreaktorsystem, in dem aus primären humanen Zellmaterial autologes künstliches Knorpelgewebe in vitro angezüchtet wird.", sagt Prof. Bader.

    Wasseranalytik und Supermikroskop

    Wer sein Wasser analysieren lassen will, kann Prof. Dr. Ralf Hoffmann, Professor für Bioanalytik, besuchen. Er widmet sich dem Thema: "Wasseranalytik: Für ein langes Leben von Fisch und Waschmaschine". Dieses Projekt soll die Möglichkeiten moderner Analyseverfahren am Beispiel der Wasseranalytik demonstrieren und deren chemische Grundlagen verdeutlichen. Dazu werden Mitarbeiter des Instituts für Bioanalytische Chemie den pH-Wert und den Karbonatgehalt der von Besuchern mitgebrachten Wasserproben untersuchen. Ferner können Wasserproben aus Aquarien zusätzlich bezüglich des Ammonium- und Nitratgehalts analysiert werden.

    Ein Supermikroskop für Proteine und DNA mit Hilfe der Röntgenkristallographie stellt Prof. Dr. Norbert Sträter, Lehrstuhl für AG Strukturanalytik von Biopolymeren, vor. Hintergrund ist, dass sich mit der Röntgenkristallographie die 3D-Strukturen von Proteinen und DNA aufklären lassen. Es wird gezeigt, wie man Proteine kristallisiert. Die gewonnenen Kristalle können unter einem Binokular betrachtet werden. Am Bildschirm wird das experimentelle Ergebnis, die Raumstruktur eines Proteins demonstriert. Die 3D-Struktur kann mit einer Stereobrille deutlich gemacht werden.

    Transgene Tiere und genetische Vielfalt

    "Was sind transgene Tiere? Wie gewinnt man sie? Wozu sind sie da? - Das und mehr beantwortet Prof. Dr. Manfred Blessing, Professur für Molekulare Pathogenese. Besonders interessant dürfte sein, was der Wissenschaftler zur Genfunktion und Genregulation im Zusammenhang mit der Nahrungsmittelproduktion zu sagen hat.

    Die genetische Vielfalt Diversität) des Menschen erläutert Dr. Peter Ahnert, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik - Microarray-Techniken. Er zeigt ein Poster, auf dem die genetische Diversität der Menschen dargestellt wird und erklärt den Zusammenhang mit komplexen Erkrankungen. Als praktische Demonstration wird DNA aus Obst und Gemüse mittels handelsüblicher Haushaltschemikalien isoliert. Diese Versuche können auch von Besuchern durchgeführt werden.

    Zecken und Innere Organe

    Zecken in unserer Nachbarschaft - Krankheiten, die von Zecken übertragen werden - Das ist das Arbeitsgebiet von Dr. Reinhard Straubinger, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Infektionsmedizin. "Jeder hat schon einmal eine Zecke an sich oder jemanden anderen hoch krabbeln gesehen. Meist handelt es sich in diesem Fall um ausgewachsene Holzböcke (Ixodes ricinus), die mit ca. 3 mm Körpergröße gut mit bloßem Auge zu erkennen sind", meint er. Dann stellt er viele interessante Fragen wie: Wussten Sie aber, dass Zecken, keine Insekten, sondern Spinnentiere sind? Oder dass der Holzbock, wenn er frisch aus dem Ei schlüpft, weniger als einen halben Millimeter groß ist, also kleiner ist als ein i-Punkt dieses Textes? Ist Ihnen bewusst, dass eine Schildzecke in ihrem mehrjährigen Leben an drei verschiedenen Wirten Blut saugt, um sich anschließend weiterentwickeln zu können und dabei über Monate, manchmal Jahre ohne Nahrung auskommt und dabei geduldig wartet, bis ein passender Wirt in die Nähe kommt? Oder haben Sie gewusst, dass Zecken regelmäßig eine Vielzahl an Krankheitserregern beim Saugakt aufnehmen und dann Monate später beim nächsten Stich auf den nächsten Wirt übertragen?" Diese und weitere detaillierte Informationen werden Ihnen in Wort, Bild und Exponaten von der Nachwuchsgruppe "Molekulare Infektionsmedizin" nahe gebracht.

    Was haben Herr Gaster, Frau Pulmo und die kleine Hepar gemeinsam? So erläutern die Wissenschaftler des Translationszentrums für Regenerative Medizin die inneren Organe des Menschen. Sie meinen: "Wenn Sie sich/Ihr Euch schon einmal gefragt haben: Wo sitzt noch mal mein Magen? Wie groß ist mein Herz und meine Lungen? Wie funktioniert meine Verdauung? - Dann sind Sie/Ihr bei uns richtig!" Das Team vom Translationszentrum für Regenerative Medizin (Leipzig) möchte mit Ihnen spielerisch die inneren Organe des Menschen entdecken lernen, damit es nie wieder Orientierungsschwierigkeiten gibt! Bei einem mobilen Organ-Quiz ist dann Ihr Wissen gefragt. Außerdem gibt es eine T-Shirt Malaktion für Kinder und Erwachsene.

    Studienberatung und Research Academy

    Infostände der Zentralen Studienberatung und der Research Academy Leipzig der Universität Leipzig vervollständigen das Programm.

    weitere Informationen:

    Dr. Svenne Eichler
    Telefon: 0341 97-31301
    E-Mail: svenne.eichler@bbz.uni-leipzig.de
    www.bbz.uni-leipzig.de


    Images

    So klein, und manchmal doch so gefährlich
    So klein, und manchmal doch so gefährlich

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    So klein, und manchmal doch so gefährlich


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).