Was passiert beim Aufwachen mit dem Körper? Welche Prozesse laufen im Körper ab, um den Menschen auf die Anforderungen des Tages vorzubereiten? Funktionieren diese Prozesse bei Kindern mit Autismus genauso wie bei nicht-autistischen Kindern? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich eine neue Untersuchung der Professur für Biopsychologie der TU Dresden.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein Hormon, welches bei der Stressverarbeitung eine Rolle spielt und den Körper auf Anforderungen aus der Umwelt vorbereitet - das Hormon Cortisol. Kurz nach dem Aufwachen schüttet der Körper sehr viel dieses Hormons aus, im Laufe des Tages nimmt die Cortisolausschüttung wieder ab. Die genaue Bedeutung des starken Cortisolanstiegs am Morgen (auch Cortisolaufwachreaktion genannt) ist nicht geklärt. Es wird angenommen, dass er dazu dient, die Person auf Anforderungen und Aufgaben des anstehenden Tages vorzubereiten. Das setzt voraus, dass die Person den anstehenden Tag gedanklich vorwegnehmen kann. Für diese Leistung, auch prospektives Gedächtnis genannt, sind verschiedene Gedächtnisstrukturen im Gehirn zuständig.
Kinder mit Autismus, einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung, zeigen Auffälligkeiten in verschiedenen Bereichen der Interaktion und Kommunikation. Weiterhin gibt es Hinweise, dass die angesprochenen Gedächtnisfunktionen und möglicherweise auch die Cortisolregulation bei Kindern mit Autismus verändert sind. Eine genauere Untersuchung soll jetzt zeigen, ob autistische Kinder den beschriebenen Anstieg von Cortisol kurz nach dem Aufwachen zeigen und ob es Zusammenhänge mit den angesprochenen Gedächtnisleistungen gibt.
Zur Beschreibung möglicher Unterschiede in diesen Funktionen sollen neben den autistischen Kindern auch gesunde, nicht-autistische Kinder untersucht werden, um Vergleiche zwischen diesen Gruppen zu ermöglichen. Die Studie beinhaltet sowohl Messungen des Cortisolsanstiegs nach dem Aufwachen mit Hilfe von Speichelproben, als auch einen Test verschiedener Gedächtnisfunktionen.
Für die Studie werden vor allem autistische, aber auch gesunde, nicht-autistische Kinder im Alter von 8 und 12 Jahren gesucht, die körperlich gesund sind und nicht regelmäßig Medikamente einnehmen. Die Teilnehmer erhalten als Dankeschön ein kleines Geschenk. Sie tragen dazu bei, mehr über die Cortisolaufwachreaktion herauszufinden und leisten einen Betrag zum besseren Verständnis der biologischen Grundlagen des Autismus.
Weitere Informationen zur Studie sind telefonisch unter 0351 463-35899 oder bei der Studienleitung zu erhalten. Studienleitung: Dr. Eva Müller-Fries, Professur Biopsychologie, Zellescher Weg 17, 01062 Dresden, fries@biopsych.tu-dresden.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
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German
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