Die große Mehrheit der Bachelor-Studierenden am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erlangen-Nürnberg ist mit den Studienbedingungen an ihrer Fakultät zufrieden. Das ergab eine Umfrage unter den Studentinnen und Studenten der Bachelor-Studiengänge Wirtschaftswissenschaften, International Business Studies und Sozialökonomik, die zum Wintersemester 2006/07 ihr Studium aufgenommen haben. Befragt wurden sie zu ihren Studienmotiven und -erwartungen, ihren ersten Studienerfahrungen und ihren Zukunftsperspektiven. Mit den so gewonnenen Informationen will die Fakultät die Studiensituation weiter optimieren. Die Mittel für die Verbesserungsmaßnahmen werden vornehmlich aus Studienbeiträgen bereit gestellt. An der Online-Umfrage haben sich 461 von insgesamt 710 Erstsemestern, rund 65 Prozent, beteiligt.
Hintergrund der Studie ist die komplette Umstellung der Diplom-Studiengänge auf eine neue Studienstruktur zum letzten Wintersemester. Entgegen den Erwartungen stehen nicht Praxisnähe und die kurze Studiendauer bei der Entscheidung der Studierenden für ein wirtschafts- oder sozialwissenschaftliches Studium bzw. die Universität Erlangen-Nürnberg im Vordergrund, sondern Karriere- und Verdienstmöglichkeiten sowie fachliche Gesichtspunkte. Auch die internationale Ausrichtung der Fakultät wird als positives Studienmotiv genannt. Vier von fünf Befragten wollen sich nicht mit einem Bachelorabschluss zufrieden geben, sondern ein Masterstudium anschließen. Sie erhoffen sich davon insbesondere bessere Berufschancen, aber auch fachliche Vertiefung, ein angemessenes Einkommen und höheres gesellschaftliches Ansehen. Etwa ein Drittel denkt daran, dass es ohne den Mastertitel keinen Zugang zur Promotion und damit unter Umständen zu einer wissenschaftlichen Karriere gibt.
Viele Verbesserungen sind bereits umgesetzt
Bei der Suche nach dem passenden Studiengang und -ort erweisen sich das Internet sowie Studierende des gleichen oder ähnlichen Faches und Alumni der Univeristät als sehr gefragte Berater. Die Angebote der Bundesagentur für Arbeit werden hingegen eher schlecht bewertet. Die am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften vorgefundene Infrastruktur wird teils positiv, teils negativ wahrgenommen: Während die IT- und Medienausstattung hervorragende Noten erhält, gilt das Gegenteil für bestimmte Gebäudeteile, zum Beispiel die sanitären Anlagen. Viele beklagten das Fehlen von Ruhezellen, in denen Studierende alleine oder in Gruppen arbeiten können. Mittlerweile können die Studierenden an über 20 Orten in sogenannten Lerninseln gemeinsam arbeiten. Auch die Bibliothek hat inzwischen werktags bis 24.00 Uhr, sonntags bis 20.00 Uhr geöffnet. Ebenso stehen die PC-Pools mit 156 Arbeitsplätzen werktags nun bis 23.00 Uhr offen. Außerdem gibt es dank der Studienbeiträge an immer mehr Orten auf dem Gelände der Fakultät in Nürnberg die Möglichkeit, drahtlos im Internet zu recherchieren.
43 Prozent der Studierenden bewerten die für ihr Studium zu investierende Zeit als zu aufwändig. Knapp drei von zehn Studierenden fühlen sich vom Niveau, das sie am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften erleben, überfordert. Ein Großteil der Erstsemester hat Verständnis dafür, dass die sofortige Umstellung von Diplom- auf Bachelorstudiengänge nicht überall reibungslos verläuft. Sechs von zehn Bachelor-Studierenden sind allerdings schon jetzt mit ihrem Studium vor Ort "eher" oder "völlig zufrieden", nur bei zwei von zehn ist das (noch) nicht der Fall.
Gute Grundlage für Studienevaluation
Die vorliegende Studie wird Anfang 2008 als Wiederholungsbefragung fortgesetzt. Ziel ist es, eine jährliche Bestandsaufnahme der Studienbedingungen am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften aus Sicht der Studierenden fest zu verankern. Geplant ist ebenfalls, die Befragungsdaten mit Prüfungsdaten zu ergänzen. Damit eröffnen sich erstmals Möglichkeiten, individuelle wie kollektive Studienverläufe zu beschreiben und zu erklären. Damit schafft der Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung der Uni Erlangen-Nürnberg eine wesentliche Voraussetzung für eine realistische Studienevaluation.
Weitere Informationen zum Forschungsbericht unter:
http://www.soziologie.wiso.uni-erlangen.de/publikationen/a-u-d-papiere/a_07-05.pdf
Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 26.500 Studierenden, 550 Professoren und
2000 wissenschaftlichen Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in enger Verknüpfung mit Jura, Theologie, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Reinhard Wittenberg
Tel.: 0911/5302-699
reinhard.wittenberg@wiso.uni-erlangen.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
regional
Research results, Studies and teaching
German
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