Die TU Darmstadt hat sich zum Ziel gesetzt, stets zu den drei besten Technischen Universitäten in Deutschland zu gehören. Ihr neuer Präsident, Hans Jürgen Prömel, hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz erläutert, durch welchen Zukunftskurs er die Universität an die deutsche Spitze führen will.
Darmstadt. Die TU Darmstadt will sich noch stärker als erste Adresse für
junge, hochtalentierte Nachwuchswissenschaftler positionieren. So will die
Universität ihrem ehrgeizigen Anspruch gerecht werden, stets zu den drei
besten Technischen Universitäten in Deutschland zu gehören. "Wir benötigen
die richtigen, die hoch motivierten und kreativen Persönlichkeiten, um
diese Leitmaxime zu erfüllen", sagte Präsident Hans Jürgen Prömel bei
einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag. Nach hundert Tagen im Amt
erläuterte er gemeinsam mit seinen drei neu gewählten Vizepräsidenten die
Leitlinien seiner Präsidentschaft.
Wichtig sei eine gezielte Berufungspolitik, sagte Prömel. Die
Berufungsverfahren würden unter Gesichtspunkten wie "Transparenz" und
"Beschleunigung" weiterentwickelt. "Denn nichts prägt so sehr unsere
Qualität wie unsere Professorinnen und Professoren." Junge
Wissenschaftler, die bereits als Stipendiaten oder Postdoktoranden strenge
Auswahlprozesse bestanden hätten, sollen auf die erfahrenen und
ausgezeichneten TU-Professoren treffen, die wiederum vorbildlich
motivieren können. So könnten starke Gruppen mit international exzellentem
Ruf in Forschung und Lehre aufgebaut und ausgebaut werden.
Die Universität wolle künftig bereits ab dem Bachelor-Studium
durchgängig Forschungsanteile verankern und ihren Studierenden
prinzipiell den Weg zum Auslandsaufenthalt ebnen, sagte der für das
Ressort Studierende und wissenschaftlicher Nachwuchs verantwortliche
Vizepräsident Alexander Martin. Zum Markenzeichen soll die
Doktorandenausbildung der TU Darmstadt werden. Gemeinsame Leitlinien für
alle Programme und Qualitätskontrollen sollen Standard werden. Auch in der
deutlichen Förderung von Postdoktoranden, ein bisher von Universitäten
vernachlässigtes Feld, sieht die TU Darmstadt eine große Chance, um
bessere Karriereperspektiven bieten zu können. "Diese
Nachwuchswissenschaftler stimmen mit den Füßen darüber ab, welche
Universitäten attraktiv sind. Und wir wollen, dass künftig möglichst viele
dieser Persönlichkeiten in ihrem kreativsten Lebensabschnitt für die TU
Darmstadt stimmen", sagte Prömel.
Die TU Darmstadt wird auch ihren Schatz an eigenem Wissen stärker
sichtbar machen: Digital archivierbare Forschungsergebnisse, digitale
Lehrmaterialien und Informationen aus der Universität sollen in Zukunft
weltweit barrierefrei und nahtlos abrufbar sein. Die für
Wissensinfrastruktur und Interdisziplinarität zuständige Vizepräsidenten
Petra Gehring erläuterte, sie wolle hierzu das Angebot an gedruckten und
multimedial verfügbaren Medien eng vernetzen.
Forschungsprofil schärfen
Prömel unterstrich ferner, er wolle das politische Gewicht seiner
Universität in die Waagschale werfen, um Forschungsverbünde wie
Helmholtz-Gemeinschaft oder Max-Planck-Gesellschaft davon zu
überzeugen, dass sich eine noch größere Präsenz am Standort Darmstadt
lohne. Hierzu sei es jedoch notwendig, das eigene Forschungsprofil
zuzuspitzen. Zukünftig solle es nicht mehr als fünf bis sechs
profilbildende Zentren geben, die sich am aktuellen Wettbewerb, etwa der
Exzellenzinitiative orientierten. Kleinere Forschungsschwerpunkte sollten
komplementär hierzu als fächerübergreifende "Zukunftslabore" fungieren:
"Wir haben auch den Mut, mal etwas Unkonventionelles auszuprobieren, das
vielleicht die Chance birgt, in zehn Jahren zu einem richtig großen Thema
heranzureifen", so Prömel. Auf diesem Wege will die Universität auch
attraktiver für Kooperationspartner werden. Man plane weitere "Cooperativ
Labs" nach dem Vorbild bestehender Partnerschaften wie etwa mit Merck, SAP
und Henkel, sagte der für Wissenstransfer zuständige Vizepräsident Reiner
Anderl.
lro/feu
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy
German
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