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10/02/2000 00:00

Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt

Dieter Heinrichsen M.A. Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Der Name ist Programm:

    Seit 1. Oktober 2000 sind auf dem TUM-Campus in Freising-Weihenstephan die bisherigen drei Fakultäten (Landwirtschaft und Gartenbau; Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft; Forstwissenschaft) zum "Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt" vereinigt. Mit der Vereinigung geht eine strukturelle Erneuerung des Lehr- und Forschungsstandortes einher, der mit seinen 100 Professuren so groß wie die Universität Passau ist.

    TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann: "Der Name ist Programm: Wissenschaft im Zentrum von Lehre und Forschung; Weihenstephan als Fixpunkt unserer Tradition; Ernährung als Megathema des 21. Jahrhunderts; Landnutzung als Nahrungsquelle und Kulturfaktor; Umwelt als bewußte Verpflichtung auf das Prinzip der Nachhaltigkeit. Freising-Weihenstephan wird damit zum biowissenschaftlichen und ernährungs- sowie lebensmitteltechnologischen Schwerpunkt der TUM". Ziel der Neuordnung Weihenstephans sei es, den Traditionsort zu einem international hochrangigen Kompetenz- und Innovationszentrum für die wissenschaftlichen Disziplinen in den Bereichen Ernährung, Landnutzung und Umwelt (Life & Food Sciences) weiter zu entwickeln. Entsprechend den Leitthemen Gesundheit und Nachhaltigkeit stünden die Sicherung der qualitativen und quantitativen Ernährung der Weltbevölkerung sowie die Sicherung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Lebensräume im Vordergrund, so der Präsident weiter. "Für diese Komplexität ist ein interdisziplinärer Forschungsansatz erforderlich, der die Naturwissenschaften, das Ingenieurwesen, die Medizin sowie die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften integriert. Hier braucht Weihenstephan ihre gesamte TUM".

    Die Neustrukturierung bringt weitreichende organisatorische und inhaltliche Veränderungen mit sich. Der Gesamtkomplex ist organisationsrechtlich eine Fakultät mit dem Dekan an der Spitze. Neu ist die Matrixstruktur: Fachnahe Wissenschaftsgebiete (Professuren) sind in acht Forschungsdepartments gegliedert: Biowissenschaftliche Grundlagen, Pflanzenwissenschaften, Tierwissenschaften, Ökologie, Ökosystem- und Landschaftsmanagement, Lebensmittel und Ernährung, Biogene Rohstoffe und Technologie der Landnutzung, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

    Die für den Standort wichtige interdisziplinäre Lehre ist in sechs Studienfakultäten organisiert: Biowissenschaften, Agrar- und Gartenbauwissenschaften, Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement, Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, Ernährungswissenschaft und Ökotrophologie, Brau- und Lebensmitteltechnologie. Die Studienfakultäten werden von Studiendekanen geleitet. Alle Professoren, die sich in die akademische Ausbildung einbringen (auch Professoren anderer Fakultäten), sind für die Zeit ihrer Lehrtätigkeit Mitglieder in den jeweiligen Studienfakultäten. Damit ist sichergestellt, dass alle in der Lehre tätigen Professoren mitwirken bei der Entwicklung und laufenden Modernisierung der Studiengänge, bis hin zur fachlichen Ausrichtung bei anstehenden Neuberufungen. Dieses Matrixmodell wurde für Weihenstephan konzipiert. Es fördert besonders die Interdisziplinarität.

    Die reformierten Studiengänge sind nach dem sog. "Münchner Modell" aufgebaut. Das bedeutet, dass das internationale Bachelor/Master-Modell in die vorhandenen Diplomstudiengänge integriert ist. Auf das vereinheitlichte, naturwissenschaftlich geprägte Grundstudium (1./2. Semester; Grundlagen- und Orientierungsprüfung) folgen die Orientierungsphase (3./4. Semester; Diplomvorprüfung), die Vertiefungsphase (5./6. Semester; Bachelorabschluss), und schließlich die Schwerpunktphase (7./8. Semester; Diplomhauptprüfung oder Masterprüfung) mit Diplomarbeit bzw. Masterthesis im 9. Semester.

    Derzeit werden in Weihenstephan folgende Studiengänge angeboten: Biologie, Agrarwissenschaften, Gartenbauwissenschaften, Forstwissenschaft, Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, Ökotrophologie (läuft zugunsten des neuen Studienganges "Ernährungswissenschaft" ab Wintersemester 2001/02 aus), Brauwesen und Getränketechnologie, Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel, Brauwesen. Als neue Studiengänge ab Wintersemester 2000/01 hinzu gekommen sind Molekulare Biotechnologie und - als Masterstudiengänge - Ingenieurökologie sowie Forst- und Holzwissenschaft.

    Insgesamt stelle das neue Wissenschaftszentrum Weihenstephan, so TU-Präsident Herrmann, das wichtigste Reformvorhaben in der Hochschulgeschichte dar. Die rechtlichen Grundlagen sind mit Beschluss des Bayerischen Ministerrates vom 8. Juni 1999 gelegt worden. Die Strukturerneuerung wird durch die HighTech-Offensive mit 140 Millionen DM für Neubauten begleitet. Bereits zwei Biotech-Unternehmen haben sich am Rande des Campus niedergelassen. Mehrere Stiftungsprofessuren sind vertraglich vereinbart.

    Mit einem kleinen Empfang am 4. Oktober 2000 im Festsaal (Asamsaal) auf dem "Nährberg" eröffnet TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann offiziell das neue Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt.


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

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