Im Jahr der Geisteswissenschaften hat die Gerda Henkel Stiftung für die Historischen Wissenschaften eine Rekordsumme zur Verfügung gestellt: Über 6,7 Millionen Euro wurden für rund 350 Projekte aus den Disziplinen Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Rechtsgeschichte und Historische Islamwissenschaften bewilligt. Das Kurswertvermögen der seit über 30 Jahren in Düsseldorf ansässigen Stiftung stieg zugleich von 370 auf rund 386 Millionen Euro. Der nun vorliegende Jahresbericht 2007 der Stiftung stellt neue und abgeschlossene Projekte aus dem Förderprogramm vor.
ERFORSCHUNG VON KULTURDENKMÄLERN ZENTRAL
Immer wieder stehen die Erforschung und Bewahrung von Kulturdenkmälern weltweit im Zentrum der von der Stiftung geförderten Projekte. Im Berichtsjahr konnten unter der Leitung der Ägyptologin Prof. Dr. Claudia Näser (Humboldt-Universität zu Berlin) bei rettungsarchäologischen Arbeiten im Nordsudan bedeutende Zeugnisse für das Verständnis der nubischen Kulturen und die Entstehung der afrikanischen Zivilisationen dokumentiert werden. Beim Bau des Hamdab-Staudamms wird die erforschte Region in naher Zukunft in den Fluten untergehen. Ein anderes von der Stiftung gefördertes Forscherteam aus Köln arbeitet in Ägypten daran, in der nahe dem Tal der Könige gelegenen Grabkammer des um 1320 v. Chr. verstorbenen Beamten Neferhotep mit modernsten Methoden kaum mehr lesbare Wandmalereien wieder sichtbar zu machen. Die von den Restauratorinnen Christina Verbeek, Birte Graue und Susanne Brinkmann bearbeiteten farbenprächtigen Bilder zeigen eindrucksvoll die altägyptische Alltagskultur.
TREND ZUR INTERDISZIPLINARITÄT
Ein deutlicher Trend zur Zusammenarbeit von Wissenschaftlern sehr unterschiedlicher Disziplinen zeichnet sich bei vielen großen Forschungsprojekten der Gerda Henkel Stiftung ab: Der Zeithistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel (Universität Mainz) und der Sozialpsychologe Prof. Dr. Harald Welzer (Kulturwissenschaftliches Institut Essen) untersuchen gemeinsam auf der Grundlage britischer Abhörprotokolle von Kriegsgefangenen, wie deutsche und italienische Soldaten den Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Äußerst erfolgreich gestartet ist auch ein bereits in 2006 bewilligtes Projekt zum "Hamburger Feuersturm" von 1943, das von Historikern der Hamburger Forschungsstelle für Zeitgeschichte und Psychoanalytikern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf getragen wird.
ERSTMALS OPERATIVE INITIATIVEN
Unter dem Stichwort "Soforthilfemaßnahmen im nicht-europäischen Ausland" hat sich die Gerda Henkel Stiftung im vergangenen Jahr erstmals operativen Initiativen zugewandt. Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt wurde die Sanierung eines vom Verfall bedrohten königlichen Pavillons in der afghanischen Hauptstadt Kabul in Angriff genommen. Mit diesem auch aus kunsthistorischer Perspektive lohnenden Projekt setzt die Stiftung einen deutlich neuen Akzent, der in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll.
ÜBER DIE GERDA HENKEL STIFTUNG
Die Gerda Henkel Stiftung wurde 1976 von Frau Lisa Maskell zum Gedenken an ihre Mutter, Gerda Henkel, als gemeinnützige Stiftung des Privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf gegründet und konzentriert sich als einzige deutsche Stiftung ausschließlich auf die Förderung der Historischen Geisteswissenschaften. Die Stiftung unterstützt deutsche und internationale Forschungsprojekte und Tagungen und vergibt Forschungs- und Promotionsstipendien.
Der Jahresbericht 2007 ist auf der Homepage der Stiftung (www.gerda-henkel-stiftung.de) hinterlegt. Gerne senden wir Ihnen auf Wunsch ein Exemplar zu.
RÜCKFRAGEN AN
Gerda Henkel Stiftung
Dr. Anna-Monika Lauter
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0211 936 524 0
E-Mail: lauter@gerda-henkel-stiftung.de
http://www.gerda-henkel-stiftung.de Elektronische Version des Jahresberichts
Criteria of this press release:
Art / design, Construction / architecture, History / archaeology, Law, Media and communication sciences, Music / theatre, Politics
transregional, national
Research projects, Research results
German
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