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10/18/2000 11:51

Talk um den 'Turm'

Dr. Gottfried Oy Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Offene und sachliche Diskussion während der Informationsveranstaltung zur Situation im Turm

    FRANKFURT. Noch ist der Turm nicht ganz als Veranstaltungsort verloren. Das war die Botschaft, die Präsident Rudolf Steinberg zur Überraschung und letztlich auch zur Erleichterung von über 600 Besuchern einer Informationsveranstaltung zum Thema 'Turm', darunter zahlreiche Studierende, am späten Dienstagnachmittag verkünden konnte. Die Nachricht war brandaktuell: Teilweise Entwarnung erbrachte ein Besuch des unabhängigen Gutachters Dr. Wesche von der Materialprüfanstalt für Bauwesen der TU Braunschweig am gleichen Nachmittag. Er hatte relativ unaufwendige technische Wege der Risikominimierung aufgezeigt; wesentliches Element ist die Installation mobiler, funkgesteuerter Brandmeldeanlagen. Bei dem Gespräch war auch ein Vertreter der Brandschutzdirektion Frankfurt anwesend.

    Ein Bericht der Direktion hatte die Dekaninnen der 'Turm'-Fachbereiche zu der Forderung der 'sofortigen Schließung' veranlasst, der Präsident Rudolf Steinberg teilweise nachgekommen war: Er hatte zu Semesterbeginn die Lehrveranstaltungen im Turm für vier Wochen ausgesetzt, um einen Großteil der Veranstaltungen aus dem Turm herauszuverlagern und durch eine Reduzierung der Belegungsdichte Risiken zu minimieren. Bei dieser Maßnahme habe die Sicherheit der Turmnutzer absolute Priorität gehabt.

    Bei der geplanten Verlegung des Vorlesungsbeginns, so Steinberg werde es auch bleiben. In der Zeit bis dahin werde man die Brandmeldeanlagen installieren. Der neue Belegungsplan werde wie geplant am 6. November bekannt gemacht; dabei werden Veranstaltungen wohl auch an Samstagen stattfinden müssen. Nach Vorliegen des schriftlichen Gutachtens seien weitere Schritte vorbehalten; vorsorglich werde die Ausweichplanung daher mit Hochdruck vorangetrieben.

    In der lebhaften Diskussion wurde aber auch immer wieder auf unzureichende Evakuierungspläne im Ernstfall hingewiesen. Kanzler Wolfgang Busch hatte zwar den Sachverständigen mit dem Satz zitiert, 'das Grundprinzip der Rettungswege entspricht weitgehend den heutigen Konzepten'. Doch dies genügte vielen Nutzern nicht und auch Steinberg unterstrich, dass dieser Punkt ihm große Sorge bereite. Daher schloss er sich einer Forderung an, dass der Gutachter zu diesem kritischen Punkt ebenfalls Stellung nehmen solle. Auch den Wunsch nach einem zweiten unabhängigen Gutachten unterstützte er uneingeschränkt und forderte die Zuhörer ausdrücklich auf, ihm Vorschläge dazu zu machen. Unmissverständlich erklärte er: "Solange die Evakuierungsfrage im Brandfall nicht zufriedenstellend gelöst ist, kommt eine uneingeschränkte Nutzung des Turms nicht mehr in Frage."

    Zugleich bekräftigte er, dass die zügige Errichtung eines Neubaues auf dem Campus Westend höchste Priorität habe, weil erst diese Maßnahme eine endgültige und zufriedenstellende Lösung des Turm-Problems liefere. Hier werde die Universität das Land energisch in die Pflicht nehmen.

    Von den Dekaninnen und mehreren Diskussionsteilnehmern wurde ausdrücklich das Engagement und entschlossene Handeln von Präsident Steinberg gewürdigt. Er sei der erste nach drei Präsidenten, der keinen großen Bogen um den Turm mache. Steinberg entschuldigte sich ausdrücklich für die Situation im Turm und dafür, dass sie überhaupt habe entstehen können. Er schloss darin die Unannehmlichkeiten ein, die durch die aktuelle Ver- legung der Lehrveranstaltungen für alle Beteiligten entstanden sei.

    Steinberg räumte ein, dass der Informationsfluss nicht so gewesen sei, wie er es selbst gewünscht hätte. Er unterstrich, dass es keine 'Geheimpapiere' gebe und kündigte zugleich weitere Gespräch und die Fortführung der offenen Diskussion nach Vorliegen der beiden schriftlichen Gutachten an. Er werde eine andere Informationspolitik verfolgen.

    Nähere Informationen: Präsident Prof. Dr. Rudolf Steinberg; Telefon: 069 / 798 - 22232


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