Bochumer Pädagogik-Professor Oskar Anweiler
wurde Leipziger Ehrendoktor
Die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig hat Donnerstag nachmittag an Oskar Anweiler aus Bochum, Professor für Vergleichende Pädagogik an der dortigen Ruhr- Universität, die Ehrendoktorwürde verliehen. Gewürdigt wird damit sein wissenschaftliches Lebenswerk, insbesondere der Auf- und Ausbau der Vergleichenden Erziehungswissenschaft als eigenständiger Teildisziplin und die damit verbundene Tätigkeit des Brückenbauens zu den ostmittel- und osteuropäischen Nachbarn. Als der wohl profundeste Kenner des Schul- und Hochschulwesens in der DDR hat er in den 70er und 80er Jahren unbeirrt die Überzeugung vertreten, dass in der Bildungspolitik nicht nur zunehmende Diskrepanzen zwischen beiden deutschen Staaten liegen, sondern auch gemeinsame Perspektiven, wenn man längere Zeiträume in den Blick nimmt.
Wie Dekan Prof. Dr. Dieter Schulz sagte, korrespondieren seine auf die ehedem zwei deutschen Staaten und auf Ostmitteleuropa gerichteten Forschungen mit einem wichtigen Interessenschwerpunkt der Universität Leipzig. Er sei ein Vertreter eines neuen Typus der DDR- und Osteuropaforschung, der in Abgrenzung zum Totalitarismus-Konzept nicht von einer ideologisch-wertenden Perspektive ausgehe, sondern die objektive wissenschaftliche Analyse von Daten und Fakten als Basis der Untersuchung wähle. Auf dieser Grundlage verfasste Anweiler 1988 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen einen umfassenden "Vergleich von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik". Von diesem Kenntnisreichtum profitierten nicht nur verschiedene bildungspolitische Gremien und Institute in der Bundesrepublik oder auch der Wissenschaftsrat, sondern nach der "Wende" auch die Universität Leipzig. Insbesondere galt dies für den Neuaufbau ihrer Erziehungswissenschaften durch vielfältige Beratung und für die nachwachsende Studentengeneration durch seine aktive Teilnahme am akademischen Leben der Fakultät.
Damit schloss sich in gewisser Weise ein biographischer Kreis, denn kurz nach dem Kriege hatte sich der 1925 in Rawicz (Polen) geborene und in Galizien aufgewachsene Oskar Anweiler in Leipzig um einen Studienplatz im damals neuen Fernstudium beworben, dann aber doch ab 1947 in Hamburg studiert, war dort nach der Promotion einige Jahre im Schuldienst tätig, ehe er seine Universitätslaufbahn mit den Stationen Hamburg, Lüneburg und Bochum antrat.
Criteria of this press release:
Teaching / education
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
German
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