Energiequelle Grubenwasser
Sächsisches Schaubergwerk mit innovativer Wärmeversorgung
Ehrenfriedersdorf. Eine alte Zinngrube und eine neue Energieversorgung: Das Schaubergwerk auf dem Ehrenfriedersdorfer Sauberg im Erzgebirge nutzt seit kurzem in der Grube anfallendes Wasser als Wärmequelle für seine Besuchereinrichtungen. Die Grube wurde Anfang der 90er Jahre geschlossen, ein Teil wird heute als Besucherbergwerk genutzt. Der in den gefluteten Bereichen vorhandene natürliche Wärmevorrat reicht theoretisch aus, um eine größere Anzahl von Gebäuden zu beheizen. Die Ehrenfriedersdorfer Mittelschule z.B. wird seit dem Frühjahr 1994 durch eine Wärmepumpe versorgt, deren Wärmequelle eben dieses Grubenwasser darstellt. Nachdem 1995 das Besucherbergwerk gegründet wurde, ging man auch dort daran, eine sinnvolle Möglichkeit zur Nutzung des vorhandenen Gru-benwassers zu finden. Seit Ende März 1998 werden nun alle Übertagegebäude des Berg-werks, das Mineralogische Museum und die Bergschmiede aus der Grube beheizt und mit Warmwasser versorgt. Dafür steht eine Reservoir von etwa 1,75 Mio. m³ Wasser zu Verfü-gung.
Im Zinnbergwerk selbst hat bereits 1992 der damalige Umweltminister Töpfer eine Wärme-pumpe mit einer Leitung von 16 kW in Betrieb genommen, die ebenfalls das Grubenwasser als Wärmequelle nutzt und das Betriebsgebäude versorgt. Für die neu einzubeziehenden Einrichtungen des dann entstandenen Besucherbergwerks wurde nun eine vergleichbare Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser eingerichtet.
Ein Problem bestand darin, daß das Grubenwasser nicht einfach aus der Tiefe nach oben gebracht werden konnte. Die dafür einzusetzenden Pumpen hätte zuviel Strom benötigt, was sich negativ auf die Energiebilanz ausgewirkt hätte. Die innovative Lösung wurde darin ge-funden, das zwischen Pumpe und Wasserreservoir ein geschlossener Kreislauf zwischenge-schaltet wurde. In 110 m Tiefe ist ein Wärmetauscher installiert, der stündlich 22 m³ 10°C warmes Wasser auf ca. 4°C abkühlt. Die gewonnene Wärmeenergie wird dann dem Wärme-pumpen zugeführt. Das abgekühlte Wasser gelangt in die tiefer liegenden gefluteten Solen zurück.
Der Wärmebedarf der obertägigen Einrichtungen beträgt rd. 120 kW. Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf etwa 190.000 DM. In dieser Summe sind auch enthalten die Ände-rungs- und Sanierungsmaßnahmen, die an der Heizungsanlage erforderlich wurden. Die innovative Wärmeerzeugung selbst wurde durch eine 50%ige Förderung des Sächsischen Ministeriums für Umwelt und Landesentwicklung unterstützt. Das regionale EVU, die Ener-gieversorgung Südsachsen AG (EVS), beteiligte sich mit einen Investitionszuschuß von 100 DM pro installierte Heizleistung der Wärmepumpen.
Weitere Informationen bei: Geothermische Vereinigung e.V., Gartenstraße 36, 49744 Geeste, Tel.: 05907/545, Fax: 05907/7379
Criteria of this press release:
Biology, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
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