idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/05/2008 10:27

Preis für Forschung zur Genetik der Alkoholabhängigkeit

Jens Müller M.A. Medizinische Fakultät / UKH
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Für eine Arbeit zur Genetik der Alkoholabhängigkeit ist Dr. Ulrich Preuss, Universitätsklinikum Halle (Saale), mit dem Preis des Norddeutschen Suchtforschungsverbundes ausgezeichnet worden. Er konnte eine genetische Variante das Glutamats identifizieren, die bei Personen mit Delirium tremens deutlich häufiger als bei der Kontrollstichprobe Alkoholabhängiger ohne Delir auftritt.

    PD Dr. Ulrich Preuss, leitender Oberarzt an der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, hat den Forschungspreis 2008 des Norddeutschen Suchtforschungsverbundes (NSF) erhalten. Dr. Preuss beschäftigt sich in seinen Forschungen mit der Alkoholabhängigkeit. Bei der geehrten Arbeit handelt es sich um einen Beitrag zur Genetik der Alkoholabhängigkeit.

    Schwere Entzugssyndrome bei Alkoholkranken münden in manchen Fällen in ein Delirium tremens. Der Neurotransmitter Glutamat ist möglicherweise daran signifikant beteiligt. Neurotransmitter sind Stoffe, die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen übertragen. Der wichtigste erregende Transmitter im zentralen Nervensystem (ZNS) ist Glutamat. Nahezu alle Transmittersysteme des ZNS werden durch Alkohol beeinflusst, besonders aber Glutamat wird durch Alkohol gehemmt. Die Informationsübermittlung in den Nervenzellen ist dadurch gestört. Eine genetische Variante des Glutamats konnte durch Dr. Preuss mit dem Risiko für das Auftreten des Delir in Verbindung gebracht werden. Diese genetische Variante ist bei Personen mit Delirium tremens deutlich häufiger als bei der Kontrollstichprobe Alkoholabhängiger ohne Delir aufgetreten.

    Das Delirium tremens - oder kurz Delir - stellt eine ernste und potentiell lebensbedrohende Komplikation bei einer länger bestehenden Alkoholabhängigkeit dar. Auch bei anderen Suchterkrankungen kann ein Delirium tremens im Entzug auftreten, der Begriff wird aber meist nur für das Vollbild des Alkoholentzuges benutzt. Ein Delir ist charakterisiert durch gleichzeitig bestehende Störungen des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, des Gedächtnisses, der Psychomotorik, der Emotionalität und des Schlaf-Wach-Rhythmus. Das Delir kann sogar lebensbedrohlich sein.


    Images

    Dr. Ulrich Preuss
    Dr. Ulrich Preuss
    Source: privat


    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements, Research results
    German


     

    Dr. Ulrich Preuss


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).