Eine Krankenpflegeausbildung reicht aufgrund der rasanten Fortschritte in der Medizin in vielen Bereichen des Krankenhauses heute nicht mehr aus - beispielsweise im Operationssaal oder auf der Intensivstation. Spezielle Weiterbildungen z. B. für die Intensivpflege sind bis heute nur in einem zeitaufwändigen System möglich. Am Universitätsklinikum Ulm startet nun die bundesweit erste staatlich anerkannte modularisierte Weiterbildung für Pflegekräfte. Sie können dadurch schneller und flexibler neue Kenntnisse erwerben.
In der Intensivmedizin beispielsweise unterliegen medizinisch-technische Geräte und Verfahren einem ständigen Wandel: Gab es früher eine Sorte Intensivbeatmungsgeräte, so sind es heute viele verschiedene. Unterschied man früher nur zwischen Intensiv- und Normalstation, so gibt es heute sich dauernd weiterentwickelnde Zwischenformen, die man als Intensivüberwachung bezeichnet. Auch die Tatsache, dass Krankenhauspatienten im Durchschnitt immer älter werden, dass immer komplexere Eingriffe vorgenommen werden, fordert ständig speziellere Kenntnisse.
"Pflegekräfte müssen sich ständig weiterbilden und in verschiedenen Bereichen gezielt auf den aktuellen Stand gebracht werden", erklärt Anna-Maria Eisenschink, Pflegedirektorin des Universitätsklinikums Ulm. "Das ist angesichts des rasanten medizinischen Fortschritts nur in einem flexiblen Baukastensystem möglich. Wir freuen uns, dass wir für unsere modularisierte Weiterbildung nun deutschlandweit erstmals die staatliche Anerkennung erhalten haben - und damit das Niveau der Pflege in Deutschland weiter verbessern können."
Bisher dauert eine staatlich anerkannte Weiterbildung zwei Jahre, dabei werden parallel zur Berufstätigkeit Theorie und Praxis vermittelt. Die festgelegten Lehrgangsinhalte sind allerdings nur schwer an aktuelle medizinische Entwicklungen und den tatsächlichen Bedarf der Kliniken anzupassen. Im Ulmer Konzept gibt es dagegen Grund- und Aufbaumodule, die einzeln oder in verschiedenen Kombinationen zu unterschiedlichen Zeiten besucht und stets dem aktuellen Kenntnisstand angepasst werden können. Genau das fordert auch die EU für den gemeinsamen europäischen Bildungsraum. Wer innerhalb von vier Jahren eine bestimmte Anzahl und Auswahl von Kursen besucht, erhält das "große" staatlich anerkannte Weiterbildungszeugnis, z. B. zur Intensiv- oder zur Anästhesiepflege.
"Wenn wir MitarbeiterInnen zum Beispiel im Bereich Intensivüberwachung schulen wollen, können wir eine bestimmte Modulkombination anbieten, die statt zweieinhalb Jahren nur neun Monate dauert", erklärt Harald Keifert, Leiter der Weiterbildungen im Bereich Intensiv-, Anästhesie- und Intensivüberwachungspflege. "Das hilft dem Klinikum beim Personaleinsatz und kommt direkt den Patienten zu Gute", so Keifert. Das baden-württembergische Sozialministerium hat den Ulmer Pionieren durch eine Öffnungsklausel in der Weiterbildungs-Verordnung Raum für die Weiterentwicklung des Konzepts gegeben und damit die Vorreiterfunktion weiter gestärkt.
Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner aus der Pflegedirektion und der Generation der ersten Absolventen - die ersten Prüfungen nach dem neuen Konzept sind gerade abgeschlossen.
Mit freundlichen Grüßen,
Petra Schultze
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm
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Intensivüberwachungspflege: Nicht-invasive Beatmung über eine Beatmungsmaske
Foto: UK Ulm
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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