Der diesjährige Susanne-Klein-Vogelbach-Preis geht an Frau Dr. med. Dagmar Timmann-Braun von der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Essen. Die Jury des mit 10.000 Schweizer Franken ausgestatteten Preises entschied sich für die Arbeit der Essener Neurologin, weil diese neue Wege zur Erforschung der Bewegungskoordination bei Patienten mit Erkrankungen des Kleinhirns eröffne. Außerdem wurden Design und methodische Durchführung der Studie, die Frau Timmann-Braun mit kanadischen Kollegen während eines Forschungsaufenthaltes an der University of Western Ontario in Kanada durchführte, als herausragend bewertet.
Der diesjährige Susanne-Klein-Vogelbach-Preis geht an Frau Dr. med. Dagmar Timmann-Braun von der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Essen. Die Jury des mit 10.000 Schweizer Franken ausgestatteten Preises entschied sich für die Arbeit der Essener Neurologin, weil diese neue Wege zur Erforschung der Bewegungskoordination bei Patienten mit Erkrankungen des Kleinhirns eröffne. Außerdem wurden Design und methodische Durchführung der Studie, die Frau Timmann-Braun mit kanadischen Kollegen während eines Forschungsaufenthaltes an der University of Western Ontario in Kanada durchführte, als herausragend bewertet.
Die ausgezeichnete Publikation erschien im Journal of Neurophysiology (Timmann, D, Watts S, Hjore, J. (1999) Failure of cerebellar patients to time finder opening precisely causes high-low inaccuracy in overarm throws. J. Neurophysiol. 82: 103-114), sie beschäftigt sich mit der gestörten Bewegungskoordination bei am Kleinhirn erkrankten Patienten (zerbelläre Ataxie). Dabei wurden im täglichen Leben vorkommenden Mehrgelenksbewegungen untersucht, so u.a. das Werfen von Tennisbällen auf ein 3m entferntes Ziel. Dabei kommt es darauf an, den zu werfenden Ball möglichst zeitgenau los zu lassen. Die Studie untersuchte den Zeitpunkt der Fingeröffnung, da dieser über die Treffergenauigkeit entscheidet. Während bei gesunden Kontrollpersonen der Zeitpunkt des Fingerlösens um höchstens 10 ms variierte, war die Streuung bei den Patienten mit durchschnittlich 55 ms fünfmal so groß. Die erfolgreiche Durchführung des Wurfes war gestört, weil Kleinhirnerkrankte den Zeitpunkt einer Gelenkbewegung, also die erforderliche Fingeröffnung in Bezug auf die Bewegung des Armes, nicht exakt genug bestimmen konnten.
Diese pathophysiologischen Befunde haben eine mögliche Auswirkung auf physiotherapeutische Konzepte bei der Behandlung der zerebellären Ataxie. So kann man daran denken, Übungen zu entwickeln, die die zeitliche Koordination zwischen Bewegungen an mehreren Gelenken (z.B. Arm, Hand, Finger) besonders berücksichtigen.
Der Wissenschaftspreis der Georg und Susanne Klein-Vogelbach-Stiftung wird verliehen an Autoren, die in ihren Publikationen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der menschlichen Bewegung leisten. Er erinnert an die Baseler Physiotherapeuting Dr. med. h.c. Susanne Klein-Vogelbach, die mit dem von ihr entwickelten Konzept der "Funktionellen Bewegungslehre" die moderne Physiotherapie entscheiden beeinflußt hat.
Rückfragen: Prof. Dr. D. Timmann-Braun (0201) 723 3816
e-Mail: dagmar.timmann@uni-essen.de
http://idw.tu-clausthal.de/user/zeige_pm.html?pmid=17537
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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