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04/08/1998 00:00

Mit 60 fängst das Leben erst an

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    60/98

    Mit 60 faengt das Leben erst an

    Im Alter waechst die Lebenszufriedenheit bei Maennern und Frauen

    Der Anteil der mit ihrem Leben zufriedenen Menschen liegt jenseits der Sechzig hoeher als in den Altersgruppen zuvor. Dies haengt wahrscheinlich mit dem heute in der Regel noch vorhandenen Wohlstand im Rentenalter zusammen. Desweiteren arbeiten viele Menschen nicht in ihrem erlernten und geliebten Beruf und sehen deshalb das Ende der Arbeitszeit als Beendigung der ungeliebten Job-Zeit. Die Zufriedenheit im Bereich der Freizeit steigt sogar, gleich ob Mann oder Frau, mit dem Alter immer mehr an. Dabei bestimmt nicht nur der Umfang sondern auch die Verwendung der Freizeit das Mass an Zufriedenheit. Besonders zufrieden sind aeltere Menschen, wenn sie Enkel haben. Diese Zufriedenheit waechst, wenn die Beziehung zu den Enkeln besonders eng ist. Zu diesen Ergebnissen kommen Professor Dr. Gerhard Uhlenbruck und Dr. Christiane Mielke in ihrer Untersuchung zur "Lebens-, Gesundheits- und Freizeitzufriedenheit" aelterer Menschen am Institut fuer Immunbiologie der Universitaet zu Koeln.

    Die Lebenszufriedenheit ist eng mit dem Wohlbefinden des Einzelnen verknuepft. Fuer die Gesundheit ist ein allgemeines, dauerhaftes Wohlbefinden entscheidend, denn es duerfte auch auf das koerpereigene Abwehrsystem des Menschen eine stabilisierende Wirkung haben. Sport, Erlebnis, Abenteuer und Urlaub beeinflussen das koerperliche und seelische Wohlbefinden und tragen zur Lebenszufriedenheit bei. Im Alter werden in bestimmten Bereichen natuerliche Grenzen gesetzt. So kommt es haeufig vor dem Erreichen persoenlicher Ziele zur Pensionierung. Das Streben nach Glueck beschraenkt sich dann haeufig auf die Beschaeftigung mit den Enkeln oder sozialem Engagement.

    Die Zufriedenheit mit der Freizeit steigt von einer Altersgruppe zur naechsten an. Je haeufiger die Betroffenen sich kuenstlerisch, musisch oder auch bastlerisch betaetigen, desto zufriedener sind sie mit ihrer freien Zeit. Auch Kinder scheinen zur Steigerung des Wohlbefindens im Freizeitbereich beizutragen. Wenn die Kinder allerdings noch in einem Alter sind, in dem sie einer verstaerkten Betreuung beduerfen, zeigen sich die Eltern unzufriedener. Umfang und Verwendung der Freizeit werden positiver gesehen, je haeufiger Sport getrieben wird. Der Anteil der sportlich aktiven Menschen nimmt mit dem Alter jedoch ab, was unter anderem auf koerperliche Beschwerden zurueckzufuehren ist. Allerdings ist in den letzten 25 Jahren eine Steigerung der sportlichen Betaetigung bei aelteren Menschen von etwa 20 Prozent zu erkennen.

    Waehrend in allen anderen Bereichen des Lebens kaum Unterschiede zwischen Maennern und Frauen zu verzeichnen sind, trifft dies fuer den Bereich Gesundheit nicht zu. Maenner sind mit ihrer Gesundheit zufriedener als Frauen. Dies haengt, so die Koelner Medizinerin, wohl damit zusammen, dass Frauen aufgrund von vielseitigeren Belastungen offenbar mehr in Sorge um ihre Gesundheit sind. Dieses Ergebnis erstaunt, denn statistisch gesehen ueberleben die Frauen die Maenner um etwa acht Jahre. Bei den mit der Gesundheit Unzufriedenen liegt der Anteil derer, die Kinder haben, hoeher. Dies ist besonders in den Altersgruppen zwischen 49 und 59 Jahren spuerbar, wenn sie noch Kinder versorgen und betreuen muessen, was durchaus Stress bedeuten kann. Die Zufriedenheit mit der Gesundheit ist bei denen, die Enkel haben, nur ab dem Alter von 80 Jahren erhoeht. Sie steht in keinem Zusammenhang zu der Enge der Beziehungen zu den Enkeln. Auch im Bereich der Gesundheit ist eine musische oder kuenstlerische Betaetigung sowie das Basteln und Heimwerkern foerderlich fuer die Zufriedenheit.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Fuer Rueckfragen steht Ihnen Professor Uhlenbruck unter der Telefonnummer 0221/478-4495 und der Fax-Nummer 0221/478-4560 zur Verfuegung.

    Fuer die UEbersendung eines Belegexemplares waeren wir Ihnen dankbar.

    Presse- und Informationsstelle der Universitaet zu Koeln, Albertus-Magnus-Platz 1, 50923 Koeln, Tel. 0221 470 2202, Fax 0221 470 5190


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