Die Technische Universität Ilmenau hat ein innovatives Testverfahren
entwickelt, mit dem die Leistungsfähigkeit von Sportlern genauestens
ermittelt werden kann, sowohl im Spitzensport als auch im
Freizeitbereich.
Das Verfahren basiert auf dem bekannten Elektrokardiogramm (EKG), mit dem
der Erregungsgrad des menschlichen Herzens gemessen wird. Durch den
Einsatz neuartiger Elektrodentechnologien und Messtechniken können präziseste
Herzdaten erhoben werden, die Rückschlüsse auf die Fitness von Sportlern geben.
Dem Institut für Biomedizinische Technik und Informatik der TU Ilmenau
ist es zudem gelungen, Störeinflüsse bei der Messung merklich zu
reduzieren.
Herzstück des Sport-EKGs ist ein Diagnostikgerät, das nicht größer ist
als ein schlankes Taschenbuch und so leicht ist wie ein Handy (Foto 1).
Da das Gerät W-LAN-gestützt, das heißt drahtlos ist, kann der Sportler
es einfach mit sich führen. Das portable Gerät erfasst kontinuierlich
Daten und sendet sie an eine Messstation. Es ermöglicht nichtinvasive
Untersuchungen, also ohne dass etwa eine Nadel zur Blutentnahme
verwendet werden muss. Zudem ist es aufgrund seiner flexiblen
Einsatzmöglichkeiten bestens für Feldforschungen geeignet.
Der kostengünstige EKG-Test wurde von der TU Ilmenau in Zusammenarbeit
mit der Böblinger Firma HeartGo entwickelt. Damit können Spitzensportler
höchst präzise ermitteln, wann sie das Maximum ihrer Leistungsfähigkeit
erreichen. Freizeitsportler erkennen anhand der Daten leicht, ob sie
sich zum Beispiel mit einem 10-Kilometer-Lauf zu hohen Belastungen
aussetzen. Aber auch Patienten, die sich in einer Reha-Maßnahme
befinden, können einen "sicheren" Trainigsbereich herausfinden. Dr. med.
Wolfgang Schuh, einer der führenden Sportmediziner Thüringens: "Die
Anwendungsmöglichkeiten im Leistungs- und im Breitensport sind enorm."
Nachteile herkömmlicher Verfahren zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit
von Probanden werden mit dem Diagnostikgerät ausgeschlossen. Der
Laktattest beispielsweise ist unter Spitzensportlern nicht sehr beliebt,
da dabei dem Ohrläppchen oder dem Finger Blut entnommen werden muss. Um
ihren Trainingsrhythmus nicht zu stören, muss der Trainer dazu häufig
neben den Sportlen herlaufen. Laktattests liefern nur punktuelle
Ergebnisse zum Zeitpunkt der Blutentnahme und ermöglichen keine
kontinuierlichen Messungen. Zudem können die Proben durch Schweiß
verunreinigt sein und so falsche Messergebnisse liefern.
Das heute ebenso angewandte Verfahren der Spiroergometrie ist aufwändig,
da sich dabei der Proband auf einen Fahrradtrainer begeben muss. Anhand
einer Maske wird die Atemgaszusammensetzung gemessen, die Aufschluss
über den Leistungsstand der Sportler gibt. Spiroergometer sind meist in
Krankenhäusern fest installiert und teuer. Dr. med. Jens-Uwe Bauer,
Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin des
SRH Zentralklinikums Suhl (Foto 2): "Ich bin beeindruckt, wie gut die
Übereinstimmung der ermittelten anaeroben Schwelle anhand der neuen
EKG-Methode im Vergleich zu den etablierten Referenzmethoden, z.B. der
Spiroergometrie, ist."
Einen Testlauf des Diagnostikgeräts unter Praxisbedingungen wird die TU
Ilmenau bereits beim Thüringer Rennsteiglauf im Mai 2009 vornehmen. Die
Organisatoren wollen den Teilnehmer anbieten, sich mit dem Sport-EKG ein
Bild über ihren Leistungsstand zu verschaffen.
Sport-EKG mit dem an der TU Ilmenau entwickelten neuen Diagnostikgerät
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Chefarzt Dr. Jens-Uwe Bauer testet die Entwicklung
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Criteria of this press release:
Information technology, Medicine, Sport science
transregional, national
Research results
German
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