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12/17/2008 13:19

Deutschlandweit erster Lehrstuhl für Allergie- und Umweltforschung

Dr. Ulrich Marsch Zentrale Presse & Kommunikation
Technische Universität München

    Durch den Klimawandel droht in Deutschland eine weitere Zunahme der Allergien. Um Forschung und klinische Versorgung noch enger zu verzahnen, haben die Technische Universität München (TUM) und das Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit heute die Gründung des Munich Allergy Research Center (MARC) vereinbart. Das Zentrum wird in Fragen von Allergie und Umwelt als zentrale Anlaufstelle für Patienten wie Mediziner dienen. Kern des MARC ist ein Lehrstuhl mit neuartiger Ausrichtung: Er verbindet in weltweit einmaliger Weise molekulare Allergologie und Umweltforschung.

    Wenn in Deutschland die Temperaturen als Folge des Klimawandels ansteigen, kann das für Allergiker gefährlich werden: So blühen bereits heute beispielsweise Birken früher und länger als noch vor 20 Jahren. Auch werden Pflanzen als Folge des Klimawandels durch die üppige Versorgung mit dem Treibhausgas Kohlendioxid größere Mengen an Pollen freisetzen. Zu befürchten ist ferner, dass neue, möglicherweise Allergie auslösende Pflanzenarten nach Deutschland einwandern und sich verbreiten. Welche Auswirkungen das für Allergie-Patienten haben wird, und wie Forschung und Medizin ihnen begegnen kann, ist kaum erforscht. So ist bislang nicht klar, ob Allergie-Leiden etwa schneller chronisch werden könnten oder ob verstärkt neue Nahrungsmittel-Allergien auftreten werden, die zuweilen als Nebeneffekt von Pollen-Allergien entstehen.

    Der Klimawandel stellt damit große Herausforderungen an die Gesundheitsforschung und zugleich an die klinische Versorgung. Das Helmholtz Zentrum München und die Technische Universität München haben daher heute vereinbart, ihre Zusammenarbeit in der Allergieforschung weiter zu intensivieren: Mit dem "Munich Allergy Research Center" (MARC) schaffen sie eine Institution, die in einer weltweit einzigartigen Weise Gesundheitsforschung und klinische Versorgung bündelt.

    "Mit unserem Lehrstuhl für Molekulare Allergologie und Umweltforschung schaffen wir eine Institution, die das bisherige Engagement von Helmholz Zentrum München und Technischer Universität in der Allergieforschung nachhaltig fortsetzt," ist TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann überzeugt. "Darüber hinaus ist das Munich Allergy Research Center ein Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel, über die heute das Bundeskabinett beschließen wird."

    Prof. Günther Wess, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München, hebt die Vorteile der interdisziplinären Vernetzung des MARC hervor: "Um das komplexe Zusammenspiel von Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung für Allergien verstehen zu lernen und um neue Ansätze für Therapie und Prävention zu entwickeln, müssen Mediziner und Naturwissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen zusammenarbeiten. Insbesondere werden auch die Patienten von dieser neuen und engen Verbindung von Klinik und Grundlagenforschung direkt profitieren."

    Insgesamt 20 Institute und Kliniken von Helmholtz Zentrum München und Technischer Universität beteiligen sich am MARC. Der Inhaber des neuen Lehrstuhls für Molekulare Allergologie und Umweltforschung wird das Zentrum Allergie und Umwelt an der TU München (ZAUM) leiten, das seit zehn Jahren besteht. Auch die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze wird in das Netzwerk rund um das MARC eingebunden - in der 2650 Meter hoch gelegenen Station werden im Verbund mit anderen Partnern unter anderem der Einfluss des Klimawandels auf die Atmosphäre erforscht und das Verhalten von Allergenen und Luftschadstoffen im Höhenklima untersucht. "Netzwerke zu bilden ist in der Klima- und Allergieforschung essenziell", betont TUM-Präsident Prof. Herrmann. "Die Thematik ist so komplex und anspruchsvoll, dass sie auch von einer großen Universität alleine nicht geschultert werden kann. Das MARC ist daher offen für weitere Kooperationspartner."


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

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