Hoffnung für Patienten mit hohem Blutdruck, die trotz Dauertherapie mit mindestens drei Medikamenten Blutdruckwerte von systolisch über 160 mm Hg messen: Das Universitätsklinikum Erlangen bietet als erstes und einziges Zentrum in Süddeutschland ein innovatives Therapiekonzept an, bei dem Nervenfasern entlang der Nierenarterien deaktiviert werden.
"Aus unserer Sicht sind diese Nerven für die Entstehung und das Fortschreiten der Hochdruckkrankheit von entscheidender Bedeutung", sagte Prof. Dr. Roland E. Schmieder. Jetzt sucht er Patienten von 18 bis 85 Jahren, die im Rahmen einer Studie die neue Therapie nutzen wollen und deren Nierenfunktion noch erhalten ist. Weitere Behandlungszentren gibt es in Homburg, Frankfurt, Berlin und Lübeck. Info-Telefon: 09131/85-36248.
"Trotz intensiver Forschung gibt es für viele Patienten mit Hochdruckkrankheit keine ausreichende Behandlung oder Heilung", sagte Prof. Schmieder. Die Patienten müssen meist ein Leben lang mehrere Medikamente einnehmen, die zum Teil mit Nebenwirkungen verbunden sind. "Für die Entstehung und das Fortschreiten der Hochdruckkrankheit ist die Aktivierung des sympathischen Nervensystems, dessen Fasern entlang der Nierenarterien zur Niere führen, von entscheidender Bedeutung", so Prof. Schmieder. Nun gibt es ein neues, ambulantes Verfahren, um die Nervenfaser-Aktivität durch punktuelle Gewebeverschmorung (Hochfrequenzablation) auszuschalten. Für den Patienten ähnelt das Verfahren dem eines Herzkatheters
Der volle Behandlungseffekt entfaltet sich nach einigen Monaten
Mittlerweile sind weltweit über 100 Patienten mit der innovativen Therapie erfolgreich behandelt worden, unter anderem auch am Uni-Klinikum Erlangen in einer Kooperation der Medizinischen Klinik 4 (Direktor: Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt) und dem Radiologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. Michael Uder). So konnte bei einem Erlanger Patienten der Blutdruck von 245/117 mm Hg auf 180/95 mm Hg gesenkt werden. Derzeit kann das Verfahren allerdings nur im Rahmen einer kontrollierten klinischen Studie angeboten werden. Der volle Behandlungseffekt entfaltet sich gewöhnlich erst nach mehreren Monaten. Daher werden die Patienten über eine längere Zeit nachbeobachtet. Weitere Informationen erteilt Dr. Stephanie Tietze von der klinischen Forschungsstation der Medizinischen Klinik 4 am Uni-Klinikum Erlangen unter Tel.: 09131/85-36248 oder E-Mail: roland.schmieder@uk-erlangen.de.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Stephanie Tietze
Tel.: 09131/85-36248
roland.schmieder@uk-erlangen.de
Criteria of this press release:
Medicine
transregional, national
Research projects
German
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