Der Allgemeine Fakultätentag protestiert entschieden gegen das im Referentenentwurf des Hochschulrahmengesetzes vorgesehene indirekte Verbot der Habilitation, weil es dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine wichtige Chance der Qualifikation nehme. Das teilt der Präsident des Allgemeinen Fakultätentages, der Jenaer Professor Dr. Reinhold Grimm, mit.
Jena (08.05.01) Am 30. April fand im Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Anhörung zum Fünften Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes statt. Der dort verhandelte Referentenentwurf sehe entgegen den Vorschlägen der von Bundesministerin Edelgard Bulmahn selbst eingesetzten Expertenkommission und entgegen den wiederholten Erklärungen des Ministeriums ein indirektes Verbot der Habilitation als selbständiger wissenschaftlicher Leistung vor, erklärt Grimm.
Nunmehr sollen nach einer Übergangszeit die zu einer Berufung für Professoren notwendigen "zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen" nach der Dissertation nicht mehr "Gegenstand eines Prüfungsverfahrens" sein dürfen. Der Allgemeine Fakultätentag habe während der Anhörung dafür plädiert, neben dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgeschlagenen Weg über die "Juniorprofessur" auch weiterhin die Habilitation als konkurrierende Möglichkeit beizubehalten, um die Leistungsfähigkeit der Verfahren in der Praxis zu erproben. Er gehe davon aus, dass sich in den verschiedenen Fächerkulturen von der Medizin über die Ingenieurwissenschaften bis zur Ägyptologie differenzierte Lösungen durchsetzen werden. "Die fachspezifischen Wissenschaftsanforderungen setzen unabdingbar verschiedene Verfahrenswege der Qualifikation voraus", so Prof. Grimm.
Der Allgemeine Fakultätentag hatte sich am 13. Dezember 2000 in Jena als Vertretung der die verschiedenen Fachrichtungen repräsentierenden Fakultäten konstituiert.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Präsident des Allgemeinen Fakultätentages
Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität
Tel: 03641/ 944610
Fax: 944612
E-Mail: x7grre@rz.uni-jena.de
Susanne Liedtke
Friedrich Schiller Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel: 03641/ 93 10 40
Fax: 03641/ 93 10 42
E-Mail: Susanne.Liedtke@uni-jena.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).