idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/12/2009 15:06

"Biokraftstoffe der zweiten Generation": Wiedereröffnung der Hohenheimer Forschungs- und Lehrbrennerei

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    1,2 Mio. Euro kosteten der Umbau der Brennerei und die neue Brennanlage. Die Anlage ist mit computergesteuerter Prozessleittechnik und modernen Sensoren ausgestattet, damit ist die Hohenheimer Gärungstechnologie auf dem neuesten Standard. Das neu installierte Brennerei-Technikum hat einen Fermentationsraum, der für Arbeiten mit gentechnisch veränderten Organismen der Sicherheitsstufe 1 ausgelegt ist. In ihm lassen sich gentechnisch veränderte Hefen für die Herstellung von Bioethanol aus neuen Rohstoffen erproben.

    Das Gebäude in der Garbenstraße beherbergt eigentlich zwei Brennereien. Landesweit bekannt und prämiert sind die Spirituosen der Universität Hohenheim. Aber das Forschen an Spirituosen macht nur einen kleinen Teil der Forschungsaktivitäten aus.

    Hauptforschungsgebiet der Hohenheimer Gärungstechnologen ist das industrielle Erzeugen neuer Biokraftstoffe. "Die zweite Generation wird nicht mehr aus Zucker oder Stärke hergestellt", sagte Prof. Dr. Kölling, Leiter der Versuchsbrennerei bei der Eröffnung. "Ein großes Potential liegt in der Verwendung cellulosehaltiger Abfall- und Reststoffe. Dieses Potential gilt es zu realisieren".

    Diese Ziele werden unterstützt durch den neu eingerichteten Gärraum der Sicherheitsstufe 1. Hier können die Forscher mit gentechnisch veränderten Hefen arbeiten. Prof. Dr. Kölling: "Unser Ziel - Hefen maßschneidern, damit sie Rohstoffe der zweiten Generation besser bearbeiten können."

    Probleme mit der Gebäudestatik sorgten für den Abbau der alten Anlage, da ihre Tanks mit 4.000-5.000 Litern Inhalt zu viel Druck auf den Gebäudeboden ausübten. Der Auszug konnte nur durch das Zersägen der alten Anlage erfolgen.

    "Ein Wiederaufbau hätte sich nicht gelohnt", erklärte Prof. Dr. Kölling. So lag es nahe, die in die Jahre gekommene alte Anlage durch eine neue zu ersetzen die mit 2.500-Liter-Tanks deutlich kleiner ist. "Der Umbau bot die Chance zur Runderneuerung. Wir setzen nicht mehr auf den alten Produktionsmaßstab der 70er Jahre, sondern auf eine reduzierte Anlage. Sie ist aber genügend groß dimensioniert, um damit modellhaft industrienahe Anwendungen zu erproben."

    Damit legt die Forschungsbrennerei ihren Schwerpunkt weiterhin auf die praktische Anwendung. Mit 930.000 Euro waren die reinen Umbaukosten des Gebäudes 30.000 Euro günstiger als die Vorgabe.

    Zur Wiedereröffnung am heutigen Donnerstag, 12. Nov. 2009, sprachen die Grußworte der Minister für Ernährung und ländlichen Raum, Peter Hauk, sowie der Präsident der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, Eberhard Haake.

    Ansprechperson:
    Prof. Dr. Ralf Kölling-Paternoga, Universität Hohenheim, Fg. Gärungstechnologie
    Tel.: 0711/459-22310; E-Mail: koelling@uni-hohenheim.de

    Text: Töpfer


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).