Ein außergewöhnliches Glanzstück wird das Institut für Pädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg künftig vorzuweisen haben: Die UNESCO verleiht dem Lehrstuhl für Pädagogik II von Prof. Dr. Eckart Liebau den Status eines "UNESCO-Lehrstuhls für Kulturelle Bildung" ("UNESCO-Chair on Arts and Culture in Education"). Gewürdigt wird damit die langjährige engagierte Arbeit des Lehrstuhls an dieser Thematik. Mit dem neuen Status ist die Aufgabe verbunden, UNESCO-bezogene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu entfalten.
Im Bereich der Kulturellen Bildung wird der Erlanger Lehrstuhl weltweit der zweite sein, der den UNESCO-Titel führen darf; der andere befindet sich in Toronto, Kanada. Rund um den Globus gibt es insgesamt etwa 650 UNESCO-Lehrstühle, die mit den verschiedenen Themen der UNESCO verbunden sind. In Deutschland bestehen zur Zeit acht derartige Lehrstühle, in Bayern wird der neue UNESCO-Lehrstuhl der erste im Land sein.
Der überdurchschnittliche Einsatz des Lehrstuhls für Pädagogik II hatte die kultur- und bildungspolitische Organisation innerhalb der Vereinten Nationen überzeugt und zu ihrer Entscheidung veranlasst. Gezeigt hat sich dieses Engagement bisher zum einen in großen Forschungsprojekten, wie etwa zur Theatralen Bildung in der Schule, zur musisch-ästhetischen Bildung im Kindergarten und zur Geschichte der Ästhetischen Bildung. Außerdem wurden entsprechende Institutionen errichtet, u. a. der Erweiterungsstudiengang "Darstellendes Spiel in der Schule", das "Interdisziplinäre Zentrum Ästhetische Bildung" und die "Akademie für Schultheater und Theaterpädagogik"; dazu kamen zahlreiche Publikationen, Tagungen und Vorträge. All dies hat nun seine Anerkennung auf internationaler Ebene gefunden.
Die Forschungs-und Entwicklungsarbeiten im Rahmen der UNESCO-Zusammenarbeit werden insbesondere darin bestehen, ein integriertes System von Forschung, Ausbildung, Information und Dokumentation aufzubauen, das auf höchstem Niveau auf nationale und internationale Kooperation in Forschung und Lehre zur Kulturellen Bildung zielt. Dabei werden insbesondere Nord-Süd- und Nord-Süd-Süd-Kooperationen angestrebt.
Die Aufgaben des Lehrstuhls liegen dabei im Einzelnen
o in der international orientierten Forschung zur Ästhetischen Bildung in Schulen sowie in der Entwicklung entsprechender politisch relevanter Praxis-Modelle,
o in der Fort- und Weiterbildung von Künstlern und Lehrern in den Feldern der Künstlerischen und Kulturellen Bildung, in den Bildungsinstitutionen und den Gemeinden,
o in der kontinuierlichen Fortführung des weltweiten Dialogs zur Kulturellen Bildung, mit der Weltkonferenz zur Künstlerischen Bildung (Seoul 2010) als einer wesentlichen Station,
o in der Entwicklung einer Website, die Lehrern und Künstlern eine nachhaltige Partizipation an den Projekten und Aktivitäten des Lehrstuhls ermöglicht.
Ein Antrag auf den neuen Status für den Lehrstuhl ist auf Vorschlag und in Abstimmung mit der Deutschen UNESCO-Kommission im Frühjahr 2009 vom Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, bei der UNESCO an ihrem Hauptsitz in Paris vorgelegt worden. Die Universitätsleitung hat zugesagt, die Arbeit des Lehrstuhls nach Kräften zu unterstützen. Das Bayerische Kultusministerium fördert das Vorhaben bereits seit Februar 2009 durch die Abordnung von Studiendirektor Dr. Ernst Wagner mit halber Stelle, der den künftigen UNESCO-Lehrstuhl vorbereitet hat und an den neuen Aufgaben mitarbeiten wird.
Zur Vorbereitung der Weltkonferenz in Seoul (Juni 2010) veranstalten die Deutsche UNESCO-Kommission und der Lehrstuhl gemeinsam eine erste internationale Tagung am 30. November und 1. Dezember 2009 in Berlin; die prominent besetzte und von der Siemens-Stiftung geförderte Veranstaltung dient einem europäischen kulturpolitischen Dialog über den Stand und die Entwicklungsperspektiven der Kulturellen bzw. Künstlerischen Bildung.
Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 27.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel "familiengerechte Hochschule".
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Eckart Liebau
Tel.: 09131/85-29358
Eckart.Liebau@paed.phil.uni-erlangen.de
Criteria of this press release:
Teaching / education
transregional, national
Contests / awards, Science policy
German
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