Bislang 23 schwerst kranke Patienten in der Hochschule intensivmedizinisch betreut
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) kann bei der neuen Influenza (Schweinegrippe) keine Entwarnung geben. Über die Weihnachtsfeiertage wurden drei neuinfizierte Patienten in die MHH eingeliefert. Eine Patientin hatte keinerlei Vorerkrankung, die beiden anderen - ein Mann und eine 55-jährige Frau, litten an schweren Vorerkrankungen. Die 55-Jährige starb am Wochenende in der Klinik an den Folgen der Virusinfektion. Professor Dr. Matthias Stoll, Oberarzt der Klinik für Immunologie und Rheumatologie, betont, dass der beste verfügbare Schutz vor der Schweinegrippe nach wie vor die Impfung sei. Derzeit ist davon auszugehen, dass bereits eine Impfdosis ausreicht. Demgegenüber wirken vorbeugend eingenommene Medikamente wie etwa Neuraminidasehemmer (Tamiflu) nur so lange, wie sie eingenommen werden. Sie bergen zudem das Risiko einer Resistenzentwicklung, so dass dann keine wirksame Behandlung im Falle einer Grippe-Erkrankung mehr möglich wäre. "Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen nahm in den vergangenen Wochen zwar ab, doch wir wissen nicht, ob auf diese auslaufende Welle nicht, wie bei früheren Grippe-Pandemien auch, noch eine zweite Welle folgen wird. Zudem werden, anders als zu Beginn der Pandemie, jetzt nur noch die schwereren Fälle überhaupt getestet und gemeldet, so dass unsere Statistiken sicher nur einen Teil der Fälle erfassen", sagt Professor Stoll.
"Seit Beginn der Erkrankungswelle im Oktober haben die Intensivmediziner der MHH bislang 19 an der Schweinegrippe schwerst erkrankte Erwachsene und vier Kinder aus anderen Kliniken übernommen und behandelt", sagt MHH-Sprecher Stefan Zorn. Derzeit werden noch vier Patienten aus ganz Niedersachsen auf der Intensivstation künstlich beatmet. Die meisten Patienten konnten mittlerweile auf eine Normalstation verlegt oder bereits nach Hause entlassen werden - darunter auch drei Kinder. Allerdings sind bislang auch sieben Patienten an der Infektion gestorben, darunter ein Kind.
"Bei vielen der Patienten hat die H1N1-Virusinfektion ein so schweres Lungenversagen hervorgerufen, dass sie neben der künstlichen Beatmung auch eine Herz-Lungenmaschine benötigen", betont der MHH-Sprecher. Viele der Patienten im Alter von 10 bis 59 Jahren litten nach Angaben der Mediziner an keiner relevanten Vorerkrankung.
Die MHH verfügt als Klinikum der Supramaximalversorgung über die technischen Voraussetzungen und erfahrene Ärzte, um auch schwerst erkrankte Patienten zu behandeln. Gemeinsam mit der Universitätsmedizin Göttingen ist die MHH damit die einzige Klinik in Niedersachsen, die eine derartige Behandlung für schwerst an H1N1-erkrankte Menschen durchführen kann. Die MHH kann in Zusammenarbeit mit weiteren Hochleistungskliniken die Versorgung dieser Patienten sicherstellen.
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