Workshop widmet sich gelehrten Frauen in der Frühen Neuzeit
Wissen, Bildung und Gelehrsamkeit war für Frauen in der Frühen Neuzeit alles andere als selbst-verständlich und auch nicht immer erwünscht. Gelehrsamkeit war dabei eng an soziale Rollen geknüpft und von der gesellschaftlichen, politischen und repräsentativen Rolle und Lebenswirklichkeit der einzelnen Frau abhängig.
Der Workshop "Gelehrte Frauen in der Frühen Neuzeit", der am kommenden Wochenende am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität stattfindet, widmet sich der Frage, was für christliche und jüdische Frauen in der Frühen Neuzeit Bildung bedeutet hat. Hierzu wird anhand von Fallbeispielen der Lebensweg verschiedener gelehrter Frauen in der Frühen Neuzeit näher untersucht werden. Annette Fulda setzt sich mit der ersten promovierten Ärztin Dorothea Christiana Erxlebens auseinander. "Repräsentationen gelehrter Frauen in ŽFrauenzimmer-Lexika' des 17. Und 18. Jahrhunderts lautet der Vortrag von Karin Schmidt-Kohberg. "Die weise Herrscherin", Elisabeth I. von England wird unter dem Aspekt der Bildung als Legitimation weiblicher Herrschaft untersucht. Renate Jacobi beschäftigt sich mit den "Gelehrten Frauen im islamischen Spätmittelalter".
"Die Lebenswege zahlreicher gelehrter Frauen in der Neuzeit zeigen, dass eine gelehrte Qualifikation nicht ausreicht, um als Gelehrte anerkannt zu werden", sagen die beiden Veranstalterinnen, Dr. Gabriele Jancke und Dr. Michaela Hohkamp. Zwar könne Gelehrsamkeit als eine dynamische Schlüsselqualifikation in Phasen hoher sozialer Mobilität angesehen werden, wie die Lebenswege zahlreicher Frauen in der Frühen Neuzeit zeigten, genüge aber blosse Gelehrsamkeit keineswegs, um als Gelehrtin anerkannt und entsprechend gewürdigt zu werden. Mann oder Frau zu sein oder als Mann oder Frau zu leben, war gleichfalls wichtig.
Was bedeutete es also für Frauen in der Frühen Neuzeit gelehrt zu sein? Der Workshop fragt nach Gelehrsamkeit und der Verknüpfung mit kulturellen Positionierung, sozialem Status, materiellen Anreizen und sozialer Würdigung beziehungsweise Anerkennung von gelehrten Frauen. Oder anders formuliert: Gab es außer gelehrten Frauen auch Gelehrtinnen?
Nähere Informationen: Dr. des. Gabriele Jancke und Dr. Michaela Hohkamp, Tel.: 030/838-54514, E-Mail: hohkamp@zedat.fu-berlin.de
Ort: Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin Koserstr. 20, Raum A 320, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Podbielskiallee, Linie 1
Zeit: 23. Juni von 9 Uhr 30 bis 19 Uhr; 24. Juni von 9 Uhr 30 bis 14 Uhr.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Media and communication sciences, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Studies and teaching
German
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