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06/26/2001 18:48

Reliquien in Rom und Passauer Vertrag

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Zwei Geisteswissenschaftler werden in diesem Jahr mit dem "Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses" der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität ausgezeichnet. Dr. Nine Robijntje Miedema vom Fachbereich Philologie und Dr. Volker Henning Drecoll von der Evangelisch-Theologischen Fakultät erhalten am 2. Juli gemeinsam den mit insgesamt 10.000 Mark dotierten Nachwuchsförderpreis. Der feierlichen Preisverleihung in der "Aula am Aasee" folgt ein Konzert des Studentenorchesters, mit dem die Universität sich bei ihren Förderern für die Finanzierung der Bühnentechnik und Ausstattung in der Aula bedanken will.

    Die Germanistin Miedema , geboren 1964 in Amsterdam, wird für ihren Beitrag zur Erforschung der Rom-Wallfahrten in der Übergangszeit zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit ausgezeichnet. Das von ihr ausgewertete und bearbeitete deutsche und niederländische Quellenmaterial ermöglicht neue Einblicke in die Praxis der Wallfahrt, der Reliquienverehrung und des Ablass-Erwerbs, die bisherige Forschungsergebnisse in wichtigen Bereichen ergänzen und korrigieren. Ihre Untersuchung des wichtigsten mittelalterlichen Pilgerführer für die Stadt Rom bietet ein lebendiges Bild vom Leben in der mittelalterlichen Stadt. In dem Pilgerführer sind die 170 wichtigsten Kirchen Roms aufgeführt, in den meisten Fällen mit einer Beschreibung der Reliquien, Ablässe, liturgischen Funktionen sowie Legenden. Die Studien von Dr. Miedema dokumentieren in den Augen der Förderergesellschaft "auf überzeugende Art und Weise den hohen Ertrag eines interdisziplinären Methodenansatzes in den Geisteswissenschaften".

    Der Theologe Drecoll, geboren 1968 in Hannover-Langenhagen, hat sich in einem Buch mit dem "Passauer Vertrag" von 1552 beschäftigt. Es handelt sich dabei um ein grundlegendes Dokument, das für die Geschichte des Reiches im späten Reformationszeitalter zusammen mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 grundlegende Bedeutung besitzt und noch im Westfälischen Frieden 1648 nachwirkt. Da es keine moderne Edition gibt, schließt die Arbeit des 32-Jährigen eine erhebliche Lücke. Er hat neben den drei Originalen des Vertragstextes auch
    die Entwürfe herangezogen und damit die Textgrundlage in einer bisher fehlenden Vollständigkeit und Differenziertheit erschlossen. Nach Ansicht der Förderergesellschaft leistet Privatdozent Dr. Volker Henning Drecoll damit "einen wesentlichen Beitrag sowohl für die Historisch Theologie als auch für die allgemeine Geschichtswissenschaft".

    Überreicht werden die Preise am Montag, 2. Juli 2001, um 19 Uhr in der Aula am Aasee (Scharnhorststraße 100/Platz der weißen Rose) durch den Ersten Vorsitzenden der Förderergesellschaft, Dr. Rudolf Holdijk. Prof. Dr. Volker Honemann vom Institut für Deutsche Philologie und Prof. Dr. Wolf-Dieter Hauschild vom Seminar für Kirchenrecht halten die Laudationes auf die beiden Preisträger, die sich mit kurzen Vorträgen über ihre Forschungsarbeiten bedanken. Den Abschluss bildet das Studentenorchester Münster unter der Leitung von Dirk Kaftan mit der 4. Symphonie (e-moll) von Johannes Brahms.


    More information:

    http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Foerderer/


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Language / literature, Philosophy / ethics, Religion
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

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