199/97 HighTech fuer eine menschenwuerdigere Behandlung Die Universitaet zu Koeln auf der MEDICA
Der Einsatz neuentwickelter HighTech-Produkte wird es kuenftig Patienten ermoeglichen, weit unabhaengiger zu agieren als frueher. Denn mit den bereits fuer NASA-Weltraummissionen bestimmten Geraeten koennen staendig medizinisch wichtige Daten - wie EKG, EEG oder Sauerstoffsaettigung des Blutes - gemessen, ausgewertet und im Notfall unmittelbar dem Hausarzt auf den Computerbildschirm uebermittelt werden. Somit ist es denkbar, dass auch alleinlebende Personen in labilem Gesundheitszustand in den eigenen vertrauten vier Waenden bleiben und ein relativ autonomes Leben fuehren, ohne sich den Unannehmlichkeiten einer stationaeren Behandlung aussetzen zu muessen. Haelt sich der Patient ausserhalb seiner Wohnung auf, kann die Betreuung auch per Handy erfolgen. Diese technische Neuerung, kurz Tele-Care genannt, stellen Wissenschaftler des Psychologischen Instituts der Universitaet zu Koeln auf der MEDICA vor, die vom 19. bis zum 22. November in Duesseldorf stattfinden wird.
Gemeinsam mit zwei weiteren Forschergruppen - von der Klinik und Poliklinik fuer Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie sowie von der biochemischen und experimentellen Abteilung des II. Chirurgischen Lehrstuhls - repraesentieren sie am Gemeinschaftsstand Forschungsland Nordrhein-Westfalen die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Medizin an der Koelner Universitaet.
Aus dem Bereich der Unfallchirurgie werden in Duesseldorf spezielle, sich selbst aufloesende Stifte vorgestellt, die der Befestigung bei Knochenbruechen dienen. Da diese Implantate aus natuerlicherweise im Koerper vorkommenden Substanzen bestehen, die langsam abgebaut und durch Knochen ersetzt werden, machen sie - anders als die traditionell verwendeten Schrauben und Platten - einen laestigen Zweiteingriff ueberfluessig. In mehreren Studien konnte bereits dargelegt werden, dass der Langzeitverlauf der Stifte im Vergleich zu Schrauben deutlich erfolgreicher ist, zumal sie Knorpelschaeden durch ungewollten Abrieb verhindern helfen.
Mitarbeiter des II. Chirurgischen Lehrstuhls schliesslich sind auf der Messe mit einem besonders relevanten medizinischen und gesundheitspolitischen Thema vertreten: dem sogenannten Schaedel-Hirn-Trauma. Jaehrlich erleiden in Deutschland 40.000 zumeist junge Menschen gefaehrliche Prellungen im Kopfbereich, viele von ihnen tragen dauerhafte Schaeden davon. Aufgrund dieser enorm hohen Zahl foerdert das Forschungsministerium seit 1993 wissenschaftliche Projekte, die sich mit "Neurotraumatologie und Neuropsychologischer Rehabilitation" beschaeftigen. Unter acht bundesweit gefoerderten Forschungsverbuenden widmet sich das Koelner Projekt auf der Grundlage der Erfassung aller schwer verletzten Unfallpatienten im Grossraum Koeln ueber zehn Jahre der Systemanalyse von Aktutversorgung und Rehabilitation. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die Verbesserung der Operationsplanung und die schnittstellenfreie Weiterbetreuung bis hin zur ambulanten Rehabilitation gerichtet, um die funktionelle Wiederherstellung der Patienten so schnell wie moeglich zu erreichen. Ergaenzend werden unter Einbeziehung der Angehoerigen psychotherapeutische und neuropsychologische Hilfen angeboten. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, die alle Behandlungsschritte begleiten, sollen darueber hinaus die Chancen, die entwickelten Therapiemoeglichkeiten dauerhaft zu etablieren, aufzeigen.
Fachlich Interessierte finden den Gemeinschaftsstand, an dem die beschriebenen Exponate ausgestellt sind, in Halle 12, Stand C 52.
Verantwortlich: Ursula Stratmann
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1. "Tele-Care": Professor Dr. Egon Stephan, Dr. Anita Jahn, Ger- hard Mutz, Rolf Weiss, Tel. 0221/470-56 53, Fax. 0221/4000167
2. "Selbstaufloesende Stifte": Professor Dr. Klaus E. Rehm, Dr. Axel Prokop, Dr. Hanns-Joachim Helling, Tel. 0221/4784802, Fax. 0221/4784835
3. "Schaedel-Hirn-Trauma": Professor Dr. Edmund Neugebauer, Dr. Rolf Lefering, Tel. 0221/989570, Fax. 0221/893864
zur Verfuegung.
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
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German
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