idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/30/1997 00:00

Glotz: Di-Mi-Do-Professoren vertreiben

Juergen Andrae Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Dortmund

    Peter Glotz: Hochschul-Management vorsintflutlich FH-Kanzler verlangen neue Steuerungsinstrumente

    Die Verwaltungsspitzen der deutschen Fachhochschulen fordern mehr Autonomie und neue Steuerungsmodelle an den Hochschulen.

    Auf ihrer 13. Jahrestagung in Dortmund beschaeftigten sich die FH-Kanzler Ende September mit einem sinnvolleren und wirtschaftlicheren Mitteleinsatz im deutschen Hochschulwesen. Sie verabschiedeten ein Thesenpapier, das in die Beratungen zur Hochschulreform in Bund und Laendern einfliessen soll.

    Nach Ansicht der FH-Kanzler mangelt es vor allem an geeigneten Steuerungsinstrumenten in den Hochschulen. Um die Geldmittel effektiv zu nutzen, sei eine klare Delegation der finanziellen Verantwortung in die Fachbereiche mit entsprechenden Sanktionsmoeglichkeiten und eine leistungsbezogene Budgetierung mit Kosten- und Leistungsrechnung noetig.

    In Lehre und Forschung muesse fuer mehr Kostenbewusstsein gesorgt werden, forderten die in Dortmund wiedergewaehltenSprecher der FH-Kanzler, Juergen-Peter Henckel (Bremen) und Dr. Henning Hofmeister (Nuernberg): "Bei jeder Investition und jedem Lehrauftrag muessen die Folgekosten bedacht werden." Zwar solle die Freiheit von Forschung und Lehre unangetastet bleiben, die Verantwortung fuer Finanzierungsfragen aber direkt in die Fachbereiche verlegt und nicht mehr zentral gehandhabt werden. Anreize, um mit den zur Verfuegung stehenden Mitteln sinnvoll zu arbeiten, sollten ebenfalls geschaffen werden. Etwa dadurch, dass die Erloese durch moegliche Einsparungen auch den Fachbereichen direkt zugute kommen. Die Verwaltungen sollen sich nach Ansicht ihrer Spitzen mit der angestrebten Neuordnung von der zentralen Steuerungsinstanz zum Instrument fuer Controlling und Qualitaetssicherung, das die akademischen Gremien entsprechend informiert, wandeln. Auch fordern die FH-Kanzler "Kundenorientierung" im Interesse der Studierenden.

    Die Verwaltungen sollten sich, so der Dortmunder Kanzler Hans-Joachim von Buchka, staerker als Dienstleister begreifen. Dazu seien auch Studentenbefragungen geplant, um Verwaltungsschwaechen aufzudecken wie beispielsweise im Pruefungs- oder Rueckmeldesystem. Von den Laenderregierungen fordern die Kanzler mehr Planungssicherheit. Mindestens vier bis fuenf Jahre im voraus muesse nach ihrer Ansicht klar sein, wie die Rahmenbedingungen aussehen.

    Das eigentliche Problem der Hochschulen sei ihre vorsintflutliche Managementstruktur, so Prof. Dr. Peter Glotz, Gruendungsrektor der Universitaet Erfurt und ehemaliger SPD-Bundesgeschaeftsfuehrer in seiner Gastansprache. Budgetierung koenne nur funktionieren, wenn die Hochschulen ein Management mit Ellbogenfreiheit bekaemen. Nach Meinung von Glotz gehoeren von den Hochschulen die "Di-Mi-Do-Typen" vertrieben, "Hochschullehrer, die ihre Arbeit in 3 Tage pressen, damit sie an den uebrigen forschen, Geld verdienen oder den lieben Gott einen guten Mann sein lassen koennen."

    Juergen Andrae Informations- und Pressestelle der FH Dortmund Tel: 0231/9112-117, Fax: -717

    Weitere Informationen incl. Thesenpapier: andrae@dvz.fhdo.fh-dortmund.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Law, Politics
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).