Peter Glotz: Hochschul-Management vorsintflutlich FH-Kanzler verlangen neue Steuerungsinstrumente
Die Verwaltungsspitzen der deutschen Fachhochschulen fordern mehr Autonomie und neue Steuerungsmodelle an den Hochschulen.
Auf ihrer 13. Jahrestagung in Dortmund beschaeftigten sich die FH-Kanzler Ende September mit einem sinnvolleren und wirtschaftlicheren Mitteleinsatz im deutschen Hochschulwesen. Sie verabschiedeten ein Thesenpapier, das in die Beratungen zur Hochschulreform in Bund und Laendern einfliessen soll.
Nach Ansicht der FH-Kanzler mangelt es vor allem an geeigneten Steuerungsinstrumenten in den Hochschulen. Um die Geldmittel effektiv zu nutzen, sei eine klare Delegation der finanziellen Verantwortung in die Fachbereiche mit entsprechenden Sanktionsmoeglichkeiten und eine leistungsbezogene Budgetierung mit Kosten- und Leistungsrechnung noetig.
In Lehre und Forschung muesse fuer mehr Kostenbewusstsein gesorgt werden, forderten die in Dortmund wiedergewaehltenSprecher der FH-Kanzler, Juergen-Peter Henckel (Bremen) und Dr. Henning Hofmeister (Nuernberg): "Bei jeder Investition und jedem Lehrauftrag muessen die Folgekosten bedacht werden." Zwar solle die Freiheit von Forschung und Lehre unangetastet bleiben, die Verantwortung fuer Finanzierungsfragen aber direkt in die Fachbereiche verlegt und nicht mehr zentral gehandhabt werden. Anreize, um mit den zur Verfuegung stehenden Mitteln sinnvoll zu arbeiten, sollten ebenfalls geschaffen werden. Etwa dadurch, dass die Erloese durch moegliche Einsparungen auch den Fachbereichen direkt zugute kommen. Die Verwaltungen sollen sich nach Ansicht ihrer Spitzen mit der angestrebten Neuordnung von der zentralen Steuerungsinstanz zum Instrument fuer Controlling und Qualitaetssicherung, das die akademischen Gremien entsprechend informiert, wandeln. Auch fordern die FH-Kanzler "Kundenorientierung" im Interesse der Studierenden.
Die Verwaltungen sollten sich, so der Dortmunder Kanzler Hans-Joachim von Buchka, staerker als Dienstleister begreifen. Dazu seien auch Studentenbefragungen geplant, um Verwaltungsschwaechen aufzudecken wie beispielsweise im Pruefungs- oder Rueckmeldesystem. Von den Laenderregierungen fordern die Kanzler mehr Planungssicherheit. Mindestens vier bis fuenf Jahre im voraus muesse nach ihrer Ansicht klar sein, wie die Rahmenbedingungen aussehen.
Das eigentliche Problem der Hochschulen sei ihre vorsintflutliche Managementstruktur, so Prof. Dr. Peter Glotz, Gruendungsrektor der Universitaet Erfurt und ehemaliger SPD-Bundesgeschaeftsfuehrer in seiner Gastansprache. Budgetierung koenne nur funktionieren, wenn die Hochschulen ein Management mit Ellbogenfreiheit bekaemen. Nach Meinung von Glotz gehoeren von den Hochschulen die "Di-Mi-Do-Typen" vertrieben, "Hochschullehrer, die ihre Arbeit in 3 Tage pressen, damit sie an den uebrigen forschen, Geld verdienen oder den lieben Gott einen guten Mann sein lassen koennen."
Juergen Andrae Informations- und Pressestelle der FH Dortmund Tel: 0231/9112-117, Fax: -717
Weitere Informationen incl. Thesenpapier: andrae@dvz.fhdo.fh-dortmund.de
Criteria of this press release:
Law, Politics
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