Die baden-württembergischen Universitäten begrüßen die Absicht der Landesregierung, die Gehälter für Leistungsträger unter den Professoren deutlich zu erhöhen - LRK-Vorsitzender Wolfgang Jäger: "Die geplante Erhöhung der Gesamtsumme der Gehälter um zehn Prozent ist das richtige Signal für Forschung und Lehre in Baden-Württemberg."
Allerdings sei die endgültige Entscheidung über das neue Dienstrecht noch nicht getroffen, das den Ländern unter anderem mehr Freiheit bei der Festsetzung der Professorengehälter geben soll. Die baden-württembergischen Universitäten hoffen aber, dass sich die wissenschaftsfreundlichen Bundesländer im Gesetzgebungsverfahren durchsetzen werden. Der neue Wissenschaftsminister Frankenberg habe hier bereits Zeichen gesetzt. Die geplante Bandbreite der Grundgehälter von 7.500 bis 8.500 DM für die W 2-Professoren und 8.500 bis 10.000 DM bei W 3-Professoren, zu denen dann individuelle Zulagen kommen sollen, sei einem System von einheitlichen Grundgehältern in der ganzen Bundesrepublik bei weitem vorzuziehen. Wenn die neuen Gesetze wie von der baden-württembergischen Landesregierung vorgesehen verabschiedet würden, erwarteten die Universitäten auch die Einhaltung der Zusage des Landes über die zehnprozentige Erhöhung der insgesamt für die Professorengehälter zur Verfügung stehenden Summe.
Diskussionsbedarf sieht der LRK-Vorsitzende noch bei der Einführung der Juniorprofessoren. "In der Medizin mit den langen Ausbildungszeiten für Fach- und Gebietsärzte wären die Ärzte nach den vorgesehenen Richtlinien für eine Juniorprofessur schon zu alt", bringt Wolfgang Jäger die Besorgnis der Hochschulmedizin im Land zum Ausdruck. "Ein Gehalt von 6.000 DM für einen Mediziner, der nach seinem Studium noch weitere Ausbildungszeiten von zum Teil über zehn Jahren absolviert hat, ist weltfremd." Auch bei den Juristen sei das geplante Wegfallen der herkömmlichen Assistentenstellen ein Wettbewerbsnachteil, da Spitzennachwuchs mit den Angestelltentarifen im öffentlichen Dienst nicht zu gewinnen sei.
Die Gleichstellung von Universitäten und Fachhochschulen bei den Gehältern halten die Landesuniversitäten für verfehlt. Die künftigen W 3-Stellen, die den bisherigen C 4-Stellen entsprechen, sollen auch künftig den Universitäten vorbehalten bleiben, da die Anforderungen an die Leistungen gerade in der selbständigen Forschung an den Universitäten höher seien als an den Fachhochschulen.
"Wir hoffen auf die Unterstützung des neuen Wissenschaftsministers Frankenberg", sagt Wolfgang Jäger als Vorsitzender der baden-württembergischen Landesrektorenkonferenz. Um die Wettbewerbsposition des Landes in Forschung und Technologie zu erhalten, dürfe das staatliche Engagement auch bei rückläufigen Steuereinnahmen nicht zurückgefahren werden.
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