Praktikum beim Hausarzt im Ausland: Neues Angebot im Lehrpraxenprogramm der Universität Witten/Herdecke / Kooperation mit England besteht bereits seit 1997
Der Modellstudiengang Medizin der Universität Witten/Herdecke ist zur Zeit dabei, sein Praxisangebot für Studierende immer internationaler zu gestalten. Geplant ist, dass jeder Studierende im 3. Studienjahr (also 5. oder 6. Semester) ein obligatorisches Auslandspraktikum, zum Beispiel bei einem Hausarzt in England, Holland, USA oder Frankreich absolviert. Diesbezügliche Kontakte zu Praxen werden zur Zeit vom Sozialmediziner Dr. (rer. medic) Wilfried Kunstmann aufgebaut.
Schon jetzt wird im Modellstudiengang Medizin auf einen frühen Praxisbezug großen Wert gelegt. So hospitieren die angehenden Doctores vom 1. Semester an insgesamt sechs Mal für zwei Wochen in einer der über 100 Hausarztpraxen, die mit der UWH zusammenarbeiten.
Als 1997 eine Delegation aus dem Londoner Stadtteil Barking & Dagenham, Partnerstadt von Witten, bei Kunstmann auf der Suche nach deutschen Allgemeinärzten anklopfte, schlug die Geburtsstunde eines um den Aspekt "internationale Erfahrung" erweiterten Ausbildungsmodells. Seit 1997 kooperiert die UWH mit zwei Hausarztpraxen in London. 20 Studierende aus Witten konnten so schon mit dem englischen Gesundheitswesen Tuchfühlung aufnehmen und wertvolle Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Grundlegend anders sei in England vor allem die Versorgung durch Allgemeinärzte, erklärt Kunstmann: Jeder Patient habe seinen Hausarzt, der ihn von der Wiege bis zur Bahre durch die medizinische Versorgung begleite. Pflegekräfte sind in den Praxisbetrieb integriert, zudem werde Vorbeugung auf der Insel größer geschrieben als in der Bundesrepublik.
"Noch ist der Kontakt eine Einbahnstraße", bedauert Kunstmann. "Wir hatten noch keine Mediziner aus England in Witten." Der Grund: Neben sprachlichen Problemen ist das zumeist isolierte Arbeiten deutscher Allgemeinärzte für Engländer wenig attraktiv.
Absolventen aus Witten, die inzwischen in Großbritannien eine Stelle gefunden haben, berichten ebenfalls, dass sie das eher teamorientierte Arbeiten im englischen Gesundheitswesen schätzen gelernt hätten. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, wieder in Deutschland zu arbeiten, antworteten sie in der Regel mit einem klaren "Nein". Im Gegensatz zu Deutschland seien Mediziner auf der Insel Mangelware und man könnte sich die Arbeitsstelle meistens noch aussuchen.
Kontakt: Dr. (rer. medic) Wilfried Kunstmann (02302/926-712)
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Studies and teaching
German
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