Prof. Dr. Christoph Börker, seit 1981 Professor für Klassische Archäologie an der Philosophischen Fakultät I der Universität Erlangen-Nürnberg, vollendet am Mittwoch, 5. September 2001, sein 65. Lebensjahr.
Christoph Börker, 1936 in Magdeburg geboren, studierte an der Freien Universität Berlin und in München Klassische Archäologie, Klassische Philologie und Alte Geschichte. Nach der Promotion 1965 besuchte er mit einem einjährigen Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts fast alle Mittelmeerländer. Anschließend arbeitete er vier Jahre lang als Assistent und sechs Jahre lang als Assistenzprofessor an der FU Berlin, wo er 1975 habilitiert wurde und die Venia Legendi für Klassische Archäologie erhielt. 1979-1980 war er in Köln an der Herausgabe eines Corpus antiker Inschriften beteiligt, bis er zum 1. Mai 1980 den Ruf auf eine Universitätsprofessur für Klassische Archäologie an der FAU Erlangen-Nürnberg erhielt.
Prof. Börker ist seit 1979 Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts sowie Mitbegründer (1991) und Präsident der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie (DEGUWA) e.V. mit Sitz in Erlangen. Seit zehn Jahren ist ein großer Teil seiner Arbeit der Förderung der Nautischen und Unterwasserarchäologie gewidmet, die in Deutschland im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern, den USA oder Israel in Forschung und Lehre bisher kaum eine Rolle spielt.
Um diese Rückständigkeit wenigstens bewusst zu machen, fanden 1993 im Zusammenhang mit der 250-Jahrfeier der FAU ein Symposion und 1999 der Internationale Kongress für Unterwasserarchäologie auf Rügen statt, den die DEGUWA initiierte. Die erfolgreiche Suche nach dem Hafen der bedeutenden Handelsstadt Histria am Schwarzen Meer, die in zwei Forschungskampagnen unter Prof. Börkers Leitung durchgeführt und von der Thyssen-Stiftung finanziert wurde, wäre ohne den Einsatz von Methoden der Unterwasserarchäologie und ohne die Hilfe von Taucharchäologen der DEGUWA nicht denkbar gewesen.
Der Erforschung der antiken Stadt Tyana in Kleinasien galt ein vierjähriges DFG-gefördertes Projekt von Prof. Börker. In der Lehre setzte er unter anderem Schwerpunkte in der griechischen und römischen Architekturgeschichte und Topographie sowie bei den Kulturen der Etrusker und des bronzezeitlichen Ägäisgebietes.
Neben verschiedenen kleineren archäologischen Publikationsvorhaben wird sich Börker auch in Zukunft vorwiegend der Förderung der Unterwasserarchäologie und der Herausgabe der Fachzeitschrift "Skyllis" widmen, die diesem Ziel dient.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Peter Kranz
Lehrstuhl für Klassische Archäologie
Kochstaße 4/19, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22391, Fax: 09131/85 -22313
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